Polizei korrigiert Opferzahl von Amoklauf in Lewiston (USA)

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Keystone-SDA, Redaktion

USA,

Im US-Bundesstaat Maine sind bei einem Amoklauf laut der Polizei 18 Personen getötet worden. Der Täter ist noch immer auf der Flucht.

Amoklauf Maine USA
Nach der Schiesserei im US-Bundesstaat Maine sucht die Polizei nach dem Verdächtigen. - Lewiston Maine Police Departement

Das Wichtigste in Kürze

  • Im US-Bundesstaat Maine wurden bei Amoktaten an zwei Standorten mehrere Menschen getötet.
  • Der mutmassliche Täter ist flüchtig, die Polizei veröffentlichte Bilder des Verdächtigen.
  • Laut Medienberichten sucht die Polizei nach einem Reservisten und Schusswaffenausbilder.
  • Brandon überlebte das Blutbad: «Ich versteckte mich hinter Maschinen», erzählt er.

Bei einem Schusswaffenangriff im US-Bundesstaat Maine sind mehrere Menschen getötet worden. An einer Medienkonferenz am Donnerstagnachmittag spricht die Gouverneurin von Maine, Janet Mills, von 18 Todesopfern und 13 Verletzten.

Beim Schützen soll es sich nach Angaben der Polizei um den 40-jährigen Robert C. handeln. Der mutmassliche Täter ist noch immer auf der Flucht. Die Polizei sucht den 40-jährigen Mann, der als «bewaffnet und gefährlich» gilt, im Rahmen einer Grossfandung. Sie ruft die Bewohner der 38'000-Seelen-Stadt dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen und die Türen abzuschliessen.

US-Präsident Joe Biden habe angeordnet, die US-Flaggen auf Halbmast hissen zu lassen. Am Abend äussert sich der Demokrat nun persönlich zur Tragödie: «Viel zu viele Amerikaner haben ein Mitglied in der Familie, das durch Waffengewalt getötet oder verletzt wurde. Das ist nicht normal, und wir können es nicht hinnehmen.»

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US-Präsident Joe Biden hält eine Rede. - Andrew Harnik/AP/dpa

Er forderte die Republikaner auf, mit seinen Demokraten zusammenzuarbeiten, um Sturmgewehre zu verbieten. «Dies ist das Mindeste, was wir jedem Amerikaner schulden, der nun die körperlichen und seelischen Narben dieses jüngsten Anschlags tragen muss», so Biden.

Überlebender erzählt von Horror-Minuten: «Der hält eine Waffe!»

Im Interview mit «WMTW» spricht ein Betroffener von der Amoktat in der Bowling-Bahn – Brandon überlebte: «Zuerst dachte ich, ein Ballon sei geplatzt. Doch als ich mich umdrehte, sah ich sofort: Der hält eine Waffe

Dem Mann gelang es, sich in den Maschinen hinter der Bowling-Bahn zu verstecken, bis die Einsatzkräfte eintrafen: «So etwas sollte niemand im echten Leben durchmachen müssen!»

Gemäss der Zeugenaussage habe der Täter mindestens zehn Schüsse innerhalb der Bowling-Bahn abgefeuert. Gleichzeitig betont der Betroffene, dass zu diesem Zeitpunkt viel los war und er sich nicht genau erinnern könne.

«Bewaffnet und gefährlich» – Fahndung läuft

Der mutmassliche Schütze soll unter psychischen Störungen leiden. Überdies soll es sich beim Tatverdächtigen um einen Reservisten der US-Armee handeln, der als Schusswaffen-Ausbilder tätig war.

Die Polizeibehörden der Stadt Lewiston und des dortigen Androscoggin County teilten mit, Einsatzkräfte reagierten auf Schusswaffenangriffe an mehreren Orten: Der Schütze hat demnach in einem Restaurant und in einer Bowling-Bahn das Feuer eröffnet.

Die Polizei veröffentlichte auch das Foto eines Autos und bat um Hinweise aus der Bevölkerung. Gemäss Medienberichten wurde das Fahrzeug des mutmasslichen Täters mittlerweile im Nachbarort Lisbon aufgefunden. Die Behörden fordern die Anwohner auf, ihr Zuhause nach Möglichkeiten nicht zu verlassen.

Schulen bleiben geschlossen

Um 06.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr Mittags in der Schweiz) hat die Bundespolizei aus Maine diese sogenannte «shelter-in-place-Anordnung» auf ein weiteres Nachbardorf ausgeweitet. Auch Schulen und Verwaltungsgebäude in den betroffenen Dörfern bleiben am Donnerstag geschlossen.

In Portland, der grössten Stadt des Bundeslandes, bleiben die Schulen am Donnerstag aus Sicherheitsgründen ebenfalls geschlossen. Portland ist knapp 50 Kilometer von Lewiston entfernt.

Kleinstadt in Maine

Lewiston ist ein Ort in Maine, der Bundesstaat liegt an der Ostküste der USA. Ein Mitglied des Stadtrates, Robert McCarthy, sagte dem Sender CNN, es gebe bereits 22 Tote und «viele, viele weitere Verletzte». Dabei berief sich McCarthy auf die Stadtverwaltung.

McCarthy sagte, die Krankenhäuser in der kleinen Stadt seien nicht dafür ausgelegt, mit einer Lage wie dieser fertig zu werden: «Sie tun, was sie können!» Die Lage sei surreal. Gemäss Angaben der Bundespolizei sollen «mehr als hundert Einsatzkräfte» an der Grossfahndung beteiligt sein – inklusive Hubschrauber und Strassensperren. Auch das FBI habe dutzende Agenten entsandt, um bei der Suche zu assistieren.

«Es ist einfach so unwirklich», sagte McCarthy. «Man sieht es in den Nachrichten und sagt sich, dass das hier nie passieren wird. Und dann passiert es hier und es haut dich einfach um.»

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