Autofahrer sitzen nach Schneesturm an US-Ostküste 24 Stunden und länger fest
Nach einem schweren Schneesturm an der US-Ostküste sassen Autofahrer nahe der Hauptstadt Washington 24 Stunden oder länger in ihren Fahrzeugen fest.
Das Wichtigste in Kürze
- An der US-Ostküste wütet derzeit ein Schneesturm.
- Es gab lange Staus auf der Autobahn nahe der Hauptstadt Washington.
- Menschen strandeten in ihren Autos auf der Insterstate.
Nach dem Neujahrswochenende waren am Dienstag (Ortszeit) auf dem gefährlich vereisten Highway I-95 im Bundesstaat Virginia zahlreiche Menschen auf dem Heimweg. Es bildeten sich endlos erscheinende Fahrzeugschlangen, wie Luftbilder der Autobahn zeigten.
Auf einem Autobahnabschnitt, auf dem sich schon bei gutem Wetter immer wieder Staus bilden, sassen zahlreiche Fahrer über Nacht fest. Auch der US-Senator Tim Kaine, der aus seinem Heimatstaat Virginia zurück nach Washington D.C. fahren wollte, geriet in den Stau.
«Ich habe meine normalerweise zweistündige Fahrt nach D.C. gestern um 13.00 Uhr begonnen. 19 Stunden später bin ich immer noch nicht im Kapitol», schrieb Kaine im Onlinedienst Twitter. Später teilte er mit: «Update: Ich war 27 Stunden lang unterwegs.»
Im Auto geschlafen
Manche Betroffene versuchten es mit Humor. So schrieb der aus Florida stammende CBS-Journalist Jim DeFede, als er bereits mehr als 20 Stunden auf dem Highway feststeckte: «Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, ich kann nun das Aufenthaltsrecht in Virginia beantragen.» De Fede klagte, es gehe nichts voran und er habe seit zwölf Stunden kein Räum- und kein Polizeifahrzeug mehr gesehen.
Good morning from I95 in Virginia where I have been trapped in my car for more than 20 hours.
— Jim DeFede (@DeFede) January 4, 2022
I’m not sure but I think I now qualify for Virginia residency. pic.twitter.com/yQsD4znPRG
Ein Familienvater schilderte im Onlinedienst Instagram, er, seine Frau und ihre zwei kleinen Kinder hätten im Auto schlafen müssen und nichts mehr zu trinken gehabt. Mitten in der Nacht seien sie fünf Kilometer gelaufen, um endlich bei einem barmherzigen Samariter unterzukommen. «Die vergangenen 24 Stunden waren die längsten in unserem Leben», schrieb der Nutzer.
23 Zentimeter Schnee in Washington
Am Dienstagabend (Ortszeit) teilte das Verkehrsministerium von Virginia schliesslich mit, auf der Interstate 95 gebe es nun keine gestrandeten Menschen mehr. Nun müssten noch weniger als 20 Fahrzeuge entfernt werden, bevor Schneepflüge die Fahrbahnen von Eis und Schnee befreien könnten.
Der Schneesturm hatte am Montag an der Ostküste gewütet. In Washington fielen bis zu 23 Zentimeter Schnee. Auch US-Präsident Joe Biden sass vorübergehend mit seiner Präsidentenmaschine Air Force One fest.
