Bei Amazon herrschen Horror Arbeitsbedingungen

Bianca Lüthy
Bianca Lüthy

USA,

In den Versandlagern von Amazon herrschen Horror-Arbeitsbedingungen. Mitarbeiter leiden unter Depressionen, manche drohen sogar mit Selbstmord.

Amazon
Logo und Schriftzug von Amazon an einem Paketzentrum des Online-Händlers. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Angestellte von Amazon klagen über schlechte Arbeitsbedingungen.
  • Einige leiden unter Depressionen, andere drohen gar mit Selbstmord.

Mentale Zusammenbrüche, depressive Gedanken und Selbstmorddrohungen. Daran scheinen durchaus viele Mitarbeiter von Amazon zu leiden, wenn es nach den 200 Notrufen aus den Lagern des Versand-Riesen geht. Von 46 Lagern in 17 US-Bundesstaaten – einem Viertel aller Lager in den USA – gingen zwischen 2013 und 2018 solche Anrufe aus. Das zeigt eine Recherche des US-Newsportals «Daily Beast».

Die Notrufe wurden meist von Angestellten gemacht, die sich um ihre Kollegen sorgen, weil diese beispielsweise depressive Gedanken hatten oder sogar drohten, sich mit Paketmessern zu verletzen. Einem Mitarbeiter zufolge würden die Angestellten «wie Roboter in einer isolierten Kolonie der Hölle» behandelt.

Jace Crouch, der in einem Lager in Florida arbeitete, erzählt, dass «Menschen regelmässig mentale Zusammenbrüche» aufgrund der Arbeit erlitten. Die Amazon-Angestellten verrichten zehn Stunden am Tag und fünf Tage die Woche die exakt gleiche Arbeit und müssen dies auch noch blitzschnell erledigen.

Grosser Zeitdruck bei Amazon

Ein Mann aus Ohio sagt, dass es fast unmöglich gewesen sei, alle Arbeitsaufgaben in der vorgegebenen Zeit zu erledigen. Erklärungsversuche würden von den Chefs nicht angehört und dadurch haben ständig mit der Angst zu kämpfen, ihren Job zu verlieren.

Laut Bericht wies Amazon die Vorwürfe des «Daily Beast» zurück. «Das mentale Wohlergehen unserer Mitarbeiter ist unsere oberste Priorität und wir sind stolz auf unsere Bemühungen und Erfolge in diesen Bereichen», so der Konzern.

Demnach würde Amazon ihren Arbeitern eine umfassende medizinische Versorgung bereitstellen. Und sie hätten 24 Stunden am Tag Zugang zu einer kostenlosen psychologischen Beratung.

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