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Biden wagt Vorstoss zur Entkriminalisierung von Marihuana

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USA,

Joe Biden will den Besitz von Marihuana entkriminalisieren. Zudem sollen rund 6500 Personen, die deswegen im Gefängnis sitzen, freikommen.

US-Präsident Joe Biden will die Entkriminalisierung von Marihuana vorantreiben - in vielen der 50 US-Bundesstaaten ist der Gebrauch von Marihuana zu medizinischen Zwecken erlaubt, in rund 20 generell entkriminalisiert.
US-Präsident Joe Biden will die Entkriminalisierung von Marihuana vorantreiben - in vielen der 50 US-Bundesstaaten ist der Gebrauch von Marihuana zu medizinischen Zwecken erlaubt, in rund 20 generell entkriminalisiert. - picture alliance / Daniel Karmann/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Joe Biden will die Entkriminalisierung von Marihuana vorantreiben.
  • Der Besitz soll nicht mehr mit Gefängnis bestraft werden, 6500 Personen freikommen.
  • Viele Demokraten und junge Republikaner unterstützen die Entkriminalisierung.

US-Präsident Joe Biden macht einen Schritt zur Einlösung seines Wahlversprechens, den Besitz von Marihuana in den USA zu entkriminalisieren.

Biden wies per Präsidentenerlass das Justiz- und das Gesundheitsministerium an, die Einordnung von Cannabis beschleunigt zu prüfen, wie das Weisse Haus mitteilte. Aktuell werde Marihuana mit Heroin gleichgestellt und gefährlicher als die synthetische Droge Fentanyl eingestuft, betonte Biden. «Das ergibt keinen Sinn», kritisierte er bei Twitter.

Der Präsidentenerlass sieht auch eine Begnadigung für alle vor, die in den USA auf Bundesebene wegen des Besitzes von Marihuana verurteilt worden seien. Nach Rechnung der Behörden waren es rund 6500 Personen von 1992 bis 2021, sagten ranghohe Beamte des Weissen Hauses.

Aktuell sei niemand deswegen in Bundesgefängnissen inhaftiert. Biden betonte speziell, dass Schwarze Amerikaner häufiger wegen Cannabis-Delikten verfolgt würden - und Verurteilungen deren Leben dauerhaft beeinträchtigten.

Schon in vielen Staaten generell entkriminalisiert

Zugleich räumten die Regierungsbeamten ein, dass es die meisten Verurteilungen wegen Cannabis-Besitzes nicht auf Bundesebene, sondern nach Gesetzen der Bundesstaaten gab. Biden rufe deren Behörden ebenfalls zu Begnadigungen auf. Im Grossteil der 50 US-Bundesstaaten ist der Gebrauch von Marihuana zu medizinischen Zwecken erlaubt. In rund 20 ist er auch generell entkriminalisiert.

Biden hatte bereits in seinem Präsidentschaftswahlkampf 2020 erklärt, niemand solle wegen des Besitzes oder Gebrauchs von Cannabis zu Gefängnisstrafen verurteilt werden. Laut Umfragen sieht das die Mehrheit der Amerikaner auch so. Und nicht nur bei Bidens Demokraten sind viele dieser Meinung, sondern auch bei den Republikanern.

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Joe Biden, Präsident der USA. - keystone

Im Frühjahr verabschiedete das Repräsentantenhaus vor allem mit den Stimmen der Demokraten erneut einen Gesetzesentwurf, der vorsieht, Marihuana auf Bundesebene zu entkriminalisieren. Mit der starken Rolle des konservativen Flügels der Republikanischen Partei gab es bisher jedoch keine Entscheidung in der zweiten Kammer, dem Senat.

Befürworten Sie die Entkriminalisierung des Besitzes von Marihuana?

Bidens Erlass kommt rund einen Monat vor den Kongresswahlen, in denen sich das gesamte Repräsentantenhaus und ein Teil der Senatoren zur Abstimmung stellen müssen. Vor einigen Monaten sah es laut Umfragen danach aus, dass die Demokraten die knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus und die Kontrolle über den Senat verlieren würden. Inzwischen werden ihnen bessere Chancen beigemessen, den Senat zu halten - und zum Teil wird auch nicht ausgeschlossen, dass auch das Repräsentantenhaus demokratisch bleiben könnte. Auch nur eine der Parlamentskammern zu verlieren, würde Bidens Durchsetzungskraft einschränken.

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