Fast 14'000 Feuerwehrleute bekämpfen die verheerenden Brände in Kalifornien. Dennoch sind die Flammen vielerorts weiterhin ausser Kontrolle.
Walbrände in Kalifornien
Freiwillige Feuerwehrleute des Boulder Creek Fire Departments löschen einen Waldbrand und versuchen weiter, Häuser vor den Flammen zu retten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Kalifornien haben Brände bis Sonntag rund 4000 Quadratkilometer Land verwüstet.
  • Insgesamt stehen 14'000 Feuerwehrleute im Einsatz.
  • Dennoch konnten bisher nur wenige Brände unter Kontrolle gebracht werden.
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KalfiNach heftigen Unwettern mit mehr als 12'000 Blitzeinschlägen haben Brände im US-Bundesstaat Kalifornien bis Sonntag rund 4000 Quadratkilometer Land verwüstet. Die Einsatzkräfte schlugen immer neue Schneisen in die Wälder, um die Ausbreitung der Flammen zu verlangsamen, wie die Feuerwehr mitteilte. Dennoch konnten bisher nur wenige Brände unter Kontrolle gebracht werden.

Waldbrände Kalifornien
Das Satellitenbild zeigt einen Überblick über die Waldbrände in Kalifornien. Der Maxar-Satellit WorldView-3 ist mit einem Kurzwellen-Infrarot-Sensor (SWIR) ausgestattet, der den Rauch durchdringt und es ermöglicht, aktive Brände und Brandherde zu erkennen und Brandbereiche genau zu kartieren und zu messen. Mit SWIR-Bildern erscheint verbrannte Vegetation in Orange-/Rosttönen, während gesunde (nicht verbrannte) Vegetation in Blautönen erscheint. Aktive Brände und Hot Spots leuchten orange/gelb. - dp

Zwei der 585 Feuer, die seit dem 15. August ausbrachen, zählen die Behörden zu den grössten in der jüngeren Geschichte Kaliforniens. Mindestens fünf Menschen kamen ums Leben, 120'000 Bürger wurden angewiesen, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. TV-Aufnahmen zeigen gewaltige Feuersbrünste, verkohlte Wälder und dichte, schwarze Rauchwolken.

Am Samstag hatte eine leichte, kühle Brise der Feuerwehr geholfen, die Brände zumindest vorübergehend in einigen Gebieten zurückzudrängen, wie die «New York Times» berichtete. Am Sonntag jedoch warnten US-Meteorologen vor neuen Gewittern. Blitzeinschläge und die grosse Trockenheit gelten als Ursache der Brände.

Kalifornien fordert Hilfe an

Die Feuerwehr geriet in den vergangenen Tagen an ihre Grenzen. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom bat deshalb andere amerikanische Bundesstaaten sowie Kanada und Australien um Personal, Fahrzeuge und Löschflugzeuge. Ein Grund für den Mangel an Feuerwehrleuten: In Kalifornien helfen normalerweise Gefängnisinsassen bei der Bekämpfung der Waldbrände. In den vergangenen Wochen jedoch wurden viele frühzeitig entlassen, weil sich in den Haftanstalten das Coronavirus ausbreitete.

Waldbrände in Kalifornien
Ein Feuerwehrmann schaut auf das Feuer vor sich. Kalifornien kämpft um die Eindämmung riesiger Waldbrände und hat nun auch Hilfe aus dem In- und Ausland angefordert. - dpa

Besonders schlimm wüten die Flammen im Osten des Silicon Valley, wo viele amerikanische Tech-Firmen ihren Sitz haben. Dort wuchs der sogenannte SCU Lightning Complex, eine Gruppe von 20 einzelnen Bränden, inzwischen auf fast 1400 Quadratkilometer an und gilt nun als das zweigrösste Feuer, das Kalifornien je erlebt hat.

Die Umweltbehörde EPA fürchtete eine Verschlechterung der schon jetzt extrem niedrigen Luftqualität. Die Experten riefen für manche Gebiete in Kalifornien zeitweise die höchste Warnstufe aus: «Hazardous», auf Deutsch «gefährlich».

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