Brittney Griner kommt in russische Strafkolonie
Die US-Basketballerin Brittney Griner ist immer noch in russischem Gewahrsam. Nun wird sie aus dem Gefängnis in eine Strafkolonie verlegt.
Das Wichtigste in Kürze
- Brittney Griner wurde in Russland zu neun Jahren Haft verurteilt.
- Dies, weil man am Flughafen geringe Mengen an Cannabisöl bei der 32-Jährigen fand.
- Die US-Profibasketballerin wird nun in ein Straflager verlegt.
Die Us-Basketballerin Brittney Griner wird nach Angaben ihrer Anwälte in ein Straflager verlegt. Griner wurde wegen Drogenschmuggel in Russland zu neun Jahren Haft verurteilt. Dies, nachdem man am Flughafen geringe Mengen an Cannabis-Öl bei ihr fand. Das Weisse Haus arbeitet an der Lösung des Falls und der Rückkehr der 32-Jährigen in die USA.
Der derzeitige Aufenthaltsort sowie ihr «endgültiges Ziel» sind derzeit unbekannt. Ihre Anwälte teilten am Mittwoch lediglich mit, dass die Basketballerin am 4. November aus ihrem Gefängnis geholt wurde. Auch sei sie «auf dem Weg in eine Strafkolonie».
Russische Behörden lassen sich Zeit
Brittney Griner war im August wegen Drogenschmuggels zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ende Oktober scheiterte die 32-jährige Meisterin der US-Frauenliga WNBA und zweifache Olympia-Goldmedaillengewinnerin mit einem Berufungsantrag. Die russischen Behörden verschicken Benachrichtigungen über die Verlegung von Gefangenen in der Regel per Post. Dies könne bis zu zwei Wochen dauern, wie ihre Anwälte erklären.
Die auch im russischen Jekaterinburg spielende US-Basketballerin war im Februar bei ihrer Ankunft an einem Moskauer Flughafen festgenommen worden. Dies, nachdem in ihrem Gepäck Kartuschen für E-Zigaretten mit geringen Mengen Cannabisöl gefunden worden waren. Griner nahm das Cannabis nach eigenen Angaben, um Schmerzen infolge von Sportverletzungen zu stillen. In Russland ist aber auch ein medizinischer Einsatz der Droge illegal.
US-Regierung bemüht sich um eine baldige Rückkehr von Griner
Griners Fall hatte in den USA für Empörung gesorgt. Die US-Regierung bemüht sich um eine Freilassung Griners. Das Ringen um die inhaftierte Sportlerin spielt sich vor dem Hintergrund der massiven Spannungen zwischen Washington und Moskau ab. Diese haben sich zugespitzt, wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Die russische Regierung hatte sich im August offen für Gespräche über einen Häftlingstausch gezeigt. Bis jetzt gibt es aber keine Anzeichen für Fortschritte in der Sache.
Die USA haben Russland ein «substanzielles Angebot» unterbreitet, um Griners Fall zu lösen. Dies bekräftige Karine Jean-Pierre, die Sprecherin des Weissen Hauses am Mittwoch. «Jede Minute, die Brittney Griner in Russland in unrechtmässiger Haft verbringen muss, ist eine Minute zu viel», erklärte Jean-Pierre.
Berichten zufolge könnten Griner und der frühere US-Soldat Paul Whelan gegen den berüchtigten russischen Waffenhändler Viktor Bout eingetauscht werden. Letzterer sitzt in den USA eine 25-jährige Haftstrafe ab.