Castro-Tochter will Ehe für alle in Kuba
Das Wichtigste in Kürze
- Mariela Castro, die Tochter des verstorbenen Ex-Präsidenten Kubas, Fidel Castro, will die Ehe für alle einführen.
- Damit stösst sie bei der alteingesessenen Elite jedoch auf Widerstand.
- Ganz chancenlos ist ihr Vorhaben aber nicht.
Bislang erlaubt die kubanische Verfassung lediglich Eheschliessungen zwischen Männern und Frauen. Als Abgeordnete und Direktorin des Nationalen Zentrums für Sexualerziehung (Cenesex) setzt sich Castro bereits seit langem für die Rechte von Homosexuellen und Transsexuellen ein. Der neue Präsident Miguel Díaz-Canel gilt dem Thema gegenüber als aufgeschlossen. Als Parteisekretär in der Provinz Villa Clara hielt er in den 1990er Jahren seine schützende Hand über die berühmte Schwulenbar El Mejunje.
Alte Garde widersetzt sich
Die gleichgeschlechtliche Ehe wird in Kuba seit Jahren diskutiert. Vor allem aus der alten Garde der Kommunistischen Partei kommt Widerstand. Nach der Revolution 1959 wurden Schwule und Lesben als sogenannte Abweichler verfolgt und in Arbeitslagern interniert. Heute tritt die Regierung offiziell gegen Diskriminierung ein.