Chipriese TSMC: Milliardeninvestition in die USA sorgt für Unruhe
TSMC plant massive Investitionen in den USA. Taiwan bangt um seine Schlüsselrolle in der Chipproduktion. Experten warnen vor möglichen Folgen für die Insel.

Der taiwanesische Halbleiterhersteller TSMC hat eine Investition von 100 Milliarden Dollar in den USA angekündigt. Dies teilte US-Präsident Donald Trump bei einem Treffen mit TSMC-Chef C.C. Wei im Weissen Haus mit, wie «Zeit Online» berichtet.
Die geplante Investition kommt zu den bereits zugesagten 65 Milliarden Dollar hinzu (knapp 58 Milliarden Franken). Damit steigt das Gesamtvolumen auf über 165 Milliarden Dollar (147 Milliarden Franken), wie «Renditecloud» meldet.
TSMC will mit dem Geld fünf neue Anlagen in den USA errichten. Drei davon sollen hochmoderne Chip-Fabriken sein, zwei weitere fortschrittliche Verpackungseinrichtungen.
Sorge um Taiwans Zukunft
Die massive Verlagerung der Produktion in die USA weckt allerdings auch Bedenken. Experten befürchten, dass die Insel ihre zentrale Rolle in der globalen Chipversorgung verlieren könnte.
Vor allem, falls die chinesische Regierung Taiwan abriegeln sollte. Taiwan produziert derzeit fast alle fortschrittlichsten Prozessoren weltweit.

Wie «Heise» berichtet, drängen die USA auf Autarkie bei der Chipherstellung. Donald Trump will die gesamte Herstellungskette im eigenen Land haben.
Damit sinke jedoch auch der Anreiz, Taiwan als unabhängigen Staat gegen die Einverleibungsbestrebungen der Volksrepublik China zu schützen.
TSMC, inmitten geopolitischer Implikationen
Die Investition wird als Reaktion auf drohende US-Zölle gesehen, berichtet «Golem». Trump hatte mit 100-prozentigen Abgaben auf importierte Chips gedroht.
Gleichzeitig sehen Beobachter darin einen Versuch Taiwans, seine strategische Bedeutung für die USA zu erhalten. Die Insel hofft so auf den anhaltenden Schutz der US-Regierung.