Das Coronavirus hält die Welt weiter in Atem. In Ländern wie den USA und Brasilien steigen Infektionszahlen rasant. Vielerorts gibt es hohe Dunkelziffern. Und die wirtschaftlichen Folgen betreffen alle Länder.
Ein Arzt nimmt im Rahmen einer gross angelegten Untersuchung der Bevölkerung in Brasilien eine Blutprobe. Foto: Fernando Souza/ZUMA Wire/dpa
Ein Arzt nimmt im Rahmen einer gross angelegten Untersuchung der Bevölkerung in Brasilien eine Blutprobe. Foto: Fernando Souza/ZUMA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund sechs Monate nach Beginn der Coronavirus-Pandemie gibt es US-Wissenschaftlern zufolge bereits mehr als zehn Millionen bestätigte Infektionen und mehr als 500.000 Todesfälle.
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Das ging heute aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor.

Die jüngsten Daten geben das ganze Ausmass der Corona-Pandemie vermutlich nur teilweise wider: Experten zufolge gibt es in vielen Ländern eine hohe Dunkelziffer an Infektionen und Todesfällen, die nicht durch Tests bestätigt wurden. Selbst in den USA gehen Experten der Regierung davon aus, dass wegen asymptomatischer Fälle nur ein Bruchteil der Infektionen erfasst wird.

Zudem haben die Massnahmen zur Bewältigung der Pandemie inzwischen die schlimmste globale Rezession seit der Weltwirtschaftskrise vor rund 90 Jahren ausgelöst, wie der Internationale Währungsfonds in dieser Woche warnte. Erst kommendes Jahr soll sich die Wirtschaft wieder erholen - sofern das Virus im Laufe des Jahres weitgehend unter Kontrolle gebracht werden sollte.

Das am schlimmsten von den Gesundheitsfolgen der Pandemie betroffene Land sind die USA. Dort gab es bis Sonntag mit 2,5 Millionen die meisten bestätigten Infektionen und mit mehr als 125.000 Opfern auch die meisten bekannten Corona-Todesfälle. Am Samstag hatten Behörden dort Johns Hopkins zufolge 45.255 bestätigte Neuinfektionen gemeldet - die bislang grösste Zunahme innerhalb eines Tages seit Beginn der Pandemie. Vor allem Bundesstaaten im Süden des Landes wie Florida, Texas, Arizona und Kalifornien meldeten Höchststände bei den Neuinfektionen. Ein Nachlassen der Pandemie schien daher zunächst nicht in Sicht.

Global betrachtet folgte an zweiter Stelle Brasilien, wo sich der Erreger Sars-CoV-2 zuletzt ebenfalls rasant ausbreitete. Dort gab es Johns Hopkins zufolge 1,3 Millionen bekannte Infektionen und rund 57.000 Todesfälle. In Bezug auf die bestätigten Corona-Infektionen folgten dahinter Russland (630.000), Indien (530.000) und Grossbritannien (310.000).

Die Opferzahl in den USA mit seinen rund 330 Millionen Einwohnern ist weltweit die höchste in absoluten Zahlen. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern höher. In den USA starben den Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge rund 38 Menschen pro 100.000 Einwohner. In Grossbritannien liegt dieser Wert gerundet bei 66, in Italien bei 57 und in Schweden bei 52 - in Deutschland hingegen bei 11.

Die Webseite der Hopkins-Uni wird regelmässig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher meist einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert.

Die Zahl der täglichen gemeldeten Corona-Neuinfektionen ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf einen neuen Rekordwert geklettert. Binnen 24 Stunden seien weltweit 189.000 neue Fälle registriert worden, teilt die WHO am Abend mit. Die WHO hat mehrfach eindringlich darauf hingewiesen, dass die Pandemie nichts von ihrer Dynamik eingebüsst habe. Die Organisation rechnet nach ihrer Zählung in Kürze mit einem Überschreiten der Zehn-Millionen-Marke. Die Tabelle vom Abend weist 9,84 Millionen Corona-Fälle weltweit aus.

Die Coronavirus-Pandemie begann Ende 2019 in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan. Das Coronavirus Sars-CoV-2 kann die Lungenerkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem bei älteren oder immungeschwächten Patienten tödlich verlaufen kann.

© dpa-infocom, dpa:200628-99-593862/5

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