Corona-Krise: Brüssel fordert striktere Einreisesperre für Indien
Die EU-Kommission fordert striktere Regeln für Reisende aus Indien. Dies wegen der dort neu entdeckten Virusvariante B.1.617.2.
Das Wichtigste in Kürze
- In Indien breitet sich eine neue Coronavirus-Variante rasant aus.
- Darum fordert die EU-Kommission nun noch strengere Reisebeschränkungen für das Land.
- Wer Einreisen will, soll dies künftig nur mit zwingendem Grund können.
Wegen der dramatischen Corona-Lage in Indien fordert die EU-Kommission noch striktere Beschränkungen für Reisende aus dem südasiatischen Land.
Die Brüsseler Behörde appellierte am Mittwochabend, mit koordiniertem Handeln die Ausbreitung der in Indien entdeckten Virusvariante B.1.617.2 zu bremsen. Der Appell richtete sich an alle 27 Mitgliedsstaaten.
Einreise nur in Ausnahmefällen und unter strengen Auflagen
Nur noch Menschen mit zwingendem Reisegrund solle die Einreise erlaubt werden. Dazu gehören wichtige Familienangelegenheiten sowie humanitäre Gründe. EU-Bürger und hier ansässige Menschen sowie deren Familie dürften weiter nach Europa einreisen.
Allerdings sollten für sie zusätzliche Gesundheitsvorkehrungen gelten. Darunter Test- und Quarantänepflichten unabhängig davon, ob die Menschen geimpft sind.
Diese Massnahmen entsprächen der «Notbremse», die die Kommission Anfang Mai empfohlen hatte. Der Vorschlag für koordinierte Reisebeschränkungen für Indien sei den EU-Botschaftern am Mittwoch vorgelegt worden, hiess es aus der Kommission.
Neue Virusvariante in über 40 Ländern nachgewiesen
Die zunächst in Indien entdeckte Corona-Variante ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO inzwischen in mehr als 40 Ländern nachgewiesen worden.
Am Montag hatte die UN-Behörde die Variante als «besorgniserregend» eingestuft. Es gebe Hinweise auf höhere Übertragungsraten. Ob die Wirksamkeit von Impfstoffen oder Medikamenten bei der Mutante eingeschränkt sei, sei noch unklar.