Demokrat wechselt kurz nach Impeachment-Votum zu Trumps Republikanern
Kurz nach dem Impeachment-Votum im Repräsentantenhaus hat der demokratische Abgeordnete Van Drew bei einem Besuch im Weissen Haus seinen Übertritt verkündet
Das Wichtigste in Kürze
- Kurz nach dem Impeachment-Votum gegen Trump wechselt der Demokrat Van Drew die Partei.
- Er will sich nun US-Präsident Trumps Republikanern anschliessen.
US-Präsident Donald Trump empfing Jeff Van Drew am Donnerstag im Oval Office und sagte, dies sei eine grosse Ehre. Der Abgeordnete aus New Jersey sagte mit Blick auf seinen Parteiwechsel zu Trumps Republikanern: «Ich glaube, das passt einfach besser zu mir.»
Van Drew sagte dem Präsidenten seine unerschütterliche Unterstützung zu. Trump wiederum lobte seinen neuen Parteikollegen und sagte, dieser sei ein grossartiger Zuwachs für die Republikaner.
Van Drew vertritt im Repräsentantenhaus einen ehemals republikanischen Bezirk, in dem Trump als beliebt gilt. Demokratische Kritiker werfen Van Drew vor, dass ein Parteiwechsel vor allem dem politischen Selbsterhalt diene.
Bereits vor wenigen Tagen waren Van Drews Seitenwechsel-Pläne bekannt geworden. Mit der eigentlichen Verkündung wartete der Abgeordnete aber bis kurz nach der Abstimmung über die offizielle Eröffnung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump.
Donald Trump: «Er hat in unserem Sinne abgestimmt»
Mit der Mehrheit der Demokraten hatte die Kammer am Mittwochabend (Ortszeit) dafür gestimmt, dass sich Trump sowohl wegen Machtmissbrauchs als auch wegen Behinderung der Kongress-Ermittlungen in einem Impeachment-Verfahren im Senat verantworten muss.
Van Drew votierte bei den Abstimmungen über die zwei Anklagepunkte jeweils mit Nein - und bewegte sich damit auf Linie der Republikaner. «Wir hatten grosses Glück», sagte Trump dazu. «Er hat gestern in unserem Sinne abgestimmt.»
Die Demokraten haben eine komfortable Mehrheit im Repräsentantenhaus. Der Seitenwechsel Van Drews hat keinen Einfluss auf die Mehrheitsverhältnisse.
Der republikanische Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, sagte bei dem Treffen im Oval Office, es komme nicht oft vor, dass ein Abgeordneter von der Mehrheit zur Minderheit wechsele. «Das ist eine grosse Sache.»