Diente möglicher Harris-Vize in Israels Armee?
Als Student schrieb der mögliche Vizekandidat Josh Shapiro, er habe in der israelischen Armee gedient. Nun rudert er zurück, es sei kein Militäreinsatz gewesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Als Student kritisierte Josh Shapiro die Palästinenser, sie seien zu kampflustig.
- Der Vize-Anwärter von Harris schrieb auch, er habe in der israelischen Armee gedient.
- Nun rudert er zurück, er sei schon seit Jahren für die Zwei-Staaten-Lösung.
Mit Kamala Harris könnten die USA bald ihre erste dunkelhäutige Präsidentin haben. Und mit Josh Shapiro den ersten jüdischen Vizepräsidenten. Der Gouverneur von Pennsylvania gilt als einer der Top-Anwärter auf den Posten. Doch frühere Aussagen könnten seine Chancen im angespannten Amerika schmälern.
So berichtete «The Philadelphia Inquirer» über eine Kolumne, die Shapiro 1993 in einer Universitäts-Zeitung geschrieben hatte. Vor dem Hintergrund des Oslo-Friedensprozesses veröffentlichte er einen Meinungsartikel mit dem Titel «Frieden nicht möglich». Er schrieb, er sei ein Jude und «ehemaliger Freiwilliger in der israelischen Armee». In der Sektion, die den Autor beschreibt, steht, er habe fünf Monate in Israel studiert und in der Armee «gedient».
Die Aussagen sorgten für einiges Aufsehen. Ein Sprecher des Politikers präzisiert: Shapiro sei als Schüler fünf Monate nach Israel gegangen, um auf einer Farm in einem Kibbuz zu helfen. Auch an Projekten auf einem Armeestützpunkt habe er gearbeitet. Der Sprecher betont: «Zu keinem Zeitpunkt war er an militärischen Aktivitäten beteiligt.»
Josh Shapiro: Bin für Zwei-Staaten-Lösung
Auch der Inhalt der Kolumne kommt nicht überall gut an. «Palästinenser sind zu kampflustig, um eine eigene Heimat zu schaffen», schrieb Shapiro. Sie würden sich nie mit Gaza und Jericho zufriedengeben, sondern immer mehr fordern. Die Forderungen würden gewalttätig werden und Israel müsse Land gegen Frieden tauschen. «Die Palästinenser werden nie friedlich koexistieren.»
Der Sprecher rudert zurück: Shapiros Ansichten hätten sich in den letzten 31 Jahren geändert. Er habe viele informative und enge Beziehungen zu muslimischen, arabischen und palästinensischen Amerikanern aufgebaut.
Josh Shapiro sagte gegenüber Reportern: «Ich war damals 20.» Bereits seit Jahren sei er für eine Zwei-Staaten-Lösung. Seine Vision sei es, dass Israelis und Palästinenser friedlich Seite an Seite lebten, ihre Zukunft und ihr Schicksal selbst bestimmten.