Diese Frauen sind im Rennen um Joe Bidens Vize-Kandidatur
Das Wichtigste in Kürze
- Im November kommt es zum Duell zwischen Trump und Biden um den Posten des US-Präsidenten.
- Noch hat Biden keinen Kandidaten für ein Vize-Präsidium bekannt gegeben.
- Es soll eine Frau werden, einige Kandidatinnen werden genannt.
Seit rund einem Monat ist klar, dass es im November zum Duell zwischen Amtsinhaber Donald Trump und Joe Biden kommt. Obamas Ex-Vize will der 46. Präsident der Vereinigten Staaten werden.
Kein leichtes Unterfangen: Denn Trumps Beliebtheitswerte steigen trotz Corona-Krise zum Teil wieder an. Dass Biden vorgeworfen wird, er habe eine Mitarbeiterin sexuell attackiert, hilft dem Demokraten ebenfalls nicht. Eine wichtige Rolle auf der Suche nach Wählerstimmen für einen Sieg könnte deswegen Bidens Vize-Kandidaten zukommen.
Klar ist, dass es eine Frau sein soll. Das hat er bereits angekündigt. Der Posten dürfte heiss begehrt sein: Biden ist mit 77 Jahren der älteste Präsidentschaftskandidat aller Zeiten.
Daher scheint es denkbar, dass der Demokrat nach nur einer Amtszeit aufhören würde. Das würde seine allfällige Vize-Präsidentin in eine gute Position rücken, um 2024 zur Nachfolgerin gewählt zu werden. Hinzu kommt das Risiko, dass der momentan 77-Jährige als Präsident während der Amtszeit krank ausfällt oder sogar stirbt. In einem solchen Fall übernimmt der Vize automatisch den Posten des US-Präsidenten.
Kamala Harris als Favoritin?
So überrascht es nicht, dass mehrere Frauen als Kandidatinnen genannt werden oder sich sogar selbst ins Spiel bringen. Zu den meistgenannten Frauen gehören Kamala Harris, Gretchen Whitmer, Stacey Abrams, Amy Klobuchar und Elizabeth Warren. Harris, Klobuchar und Warren waren ursprünglich selbst als Kandidatinnen für die Präsidentschaftswahlen angetreten.
Einige US-Medien bezeichnen Harris als Favoritin. Es gibt mehrere Punkte, die für die Senatorin aus Kalifornien sprechen: Da sie lange Generalstaatsanwältin von Kalifornien war und sich als Senatorin in Washington gut auskennt, bringt sie die nötige Polit-Erfahrung mit.
Als Tochter eines jamaikanischen Vaters und einer indischen Mutter könnte sie zudem Afroamerikaner und Wähler aus Immigrantengruppen mobilisieren. Diese Wählerschaft muss Biden unbedingt für sich gewinnen. Auch gilt Harris, im Gegensatz zum 77-Jährigen, als exzellente Rednerin. Doch ein Problem gibt es: Die eher linksgerichteten Demokraten-Wähler halten Harris für zu rechts.
Abrams oder Warren könnten progressive Wähler mobilisieren
Als moderater Demokrat könnte Biden eine potenzielle Vize-Kandidatin aus dem progressiven Kreis gut gebrauchen. Gerade wenn es darum geht, junge Sanders-Unterstützer für die Wahl zu mobilisieren. Hierzu scheinen Stacey Abrams oder Elizabeth Warren geeignete Kandidatinnen zu sein.
Abrams hat bisher auch am stärksten öffentlich für eine Nominierung geworben. Als Afroamerikanerin und ehemalige Gouverneurskandidatin für Georgia könnte sie ebenfalls die afroamerikanische Wählerschaft mobilisieren. Einige Demokraten befürchten aber, dass mit einer Nominierung einer progressiven Kandidatin wie Abrams oder Warren konservative Wählerstimmen an Trump verloren gehen.
Klobuchar oder Whitmer für Stimmen im Mittleren Westen
Amy Klobuchar und Gretchen Whitmer kommen hingegen in Frage, weil sie für den Mittleren Westen oder industriellen Norden stehen. Erstere ist Senatorin aus Minnesota, Letztere Gouverneurin aus Michigan. Will Biden Trump schlagen, muss er Staaten aus diesem Gebiet wie Michigan, Wisconsin oder Pennsylvania für sich entscheiden. Klobuchar und Whitmer als offizielle Vize-Kandidatin könnten dabei helfen.
Während Klobuchar durch ihre Kandidatur für das Präsidentenamt zu nationaler Bekanntheit gelangt ist, gelang dies Whitmer teilweise in der Corona-Krise: In ihrem Staat ging sie mit strikten Vorschriften im Kampf gegen das Coronavirus vor.
Biden selbst lässt indessen nicht durchblicken, wer seine Favoritin ist. Die Wahl soll offenbar erst im Juli offiziell bekannt gegeben werden.