Donald Trump: Das kommt nach Anklage auf ihn zu
Donald Trump wird wegen der Schweigegeld-Affäre angeklagt. Nächste Woche dürfte er sich stellen. Dann muss er Fingerabdrücke abgeben & es gibt ein Polizeifoto.
Das Wichtigste in Kürze
- Als erster amtierender oder ehemaliger Präsident wird Trump in den USA angeklagt.
- Es geht in dem Fall um Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels.
- Auf Trump wartet nun die Entnahme von Fingerabdrücken & DNA-Proben sowie ein Polizeifoto.
Es ist eine Anklage von historischem Ausmass: Erstmals in der knapp 247-jährigen Geschichte der USA wird mit Donald Trump ein amtierender oder ehemaliger Präsident angeklagt.
Das verkündete die Bezirksstaatsanwaltschaft in Manhattan am Donnerstagabend. Trumps Anwalt sei kontaktiert worden, um dessen Überstellung zur Anklageerhebung nach New York zu koordinieren.
In der Anklage geht es um Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels und damit um mögliche Verstösse gegen Wahlspendengesetze. Die genauen Anklagepunkte und Details sind noch unklar, da die Anklageschrift noch unter Verschluss ist. Wie «CNN» berichtet, wird er auch in 34 Fällen wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen angeklagt.
Sogar Handschellen für Donald Trump?
Nach Angaben der «New York Times» soll sich Donald Trump am kommenden Dienstag den Behörden in New York stellen. Die Zeitung beruft sich dabei auf die Anwälte des Ex-Präsidenten. Eine offizielle Bestätigung gab es bisher nicht.
Sobald sich der 76-Jährige der New Yorker Justiz stellt, werden Trump Fingerabdrücke und DNA-Proben entnommen. Zudem wird das in den USA übliche Polizeifoto – Mugshot genannt – von ihm geschossen. Oft werden Angeklagten auch Handschellen angelegt. Noch ist unklar, ob das auch bei Trump passieren wird.
Anschliessend geht es zum U-Richter, dann dürfte er wieder entlassen werden. Das alles nimmt im Normalfall vier bis sechs Stunden in Anspruch. Da es sich um einen Ex-Präsidenten handelt, werden während des ganzen Prozedere Agenten des «Secret Service» an seiner Seite sein.
Auch in Georgia und Washington drohen Anklagen
Danach dürfte es aller Voraussicht nach zu einem Prozess kommen. Da sich Trump ziemlich sicher als «nicht schuldig» bekennen wird, müsste ein Richter dann ein Datum für einen Prozessbeginn bestimmen.
Bis dahin dürfte es noch zu Anhörungen kommen. Bei diesen könnten seine Anwälte versuchen, eine Verzögerung zu provozieren oder den Prozess gar zu verhindern.
Die Anklage in New York könnte die erste von mehreren möglichen gegen den Ex-Präsidenten sein. Auch im US-Bundesstaat Georgia und in Washington wird gegen ihn ermittelt. In Georgia wegen Versuchs der Wahlmanipulation, in Washington wegen der allfälligen Anstiftung zur Gewalt vor dem Kapitol-Sturm.