Donald Trump: Entscheidende Woche im Schweigegeldprozess
Diese Woche könnte die Geschworenen-Jury in New York ihr Urteil bekannt geben. Donald Trump kann verurteilt oder freigesprochen werden – oder weder noch.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump könnte in wenigen Tagen als Straftäter verurteilt werden.
- Der Schweigegeldprozess in New York geht ab Dienstag in die entscheidende Phase.
- Nur wenn alle Jury-Mitglieder Trump einstimmig für schuldig halten, wird er verurteilt.
Im Schweigegeldprozess um Ex-US-Präsident Donald Trump geht es nach mehreren Wochen in die entscheidende Phase.
Am Dienstag starten in New York die Schlussplädoyers – dann beraten die zwölf Geschworenen über dessen Schuld oder Unschuld. Ihr Urteil wird gegen Ende der Woche erwartet.
Donald Trump, der im November erneut US-Präsident werden will, könnte zum Straftäter verurteilt werden. Bereits jetzt ist es der erste Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten.
Jury muss einstimmig sein
Vor der Wahl im Jahr 2016 hat sein damaliger Anwalt Michael Cohen 130'000 Dollar Schweigegeld an Stormy Daniels gezahlt. Die Pornodarstellerin soll mit dem Republikaner eine Affäre gehabt haben.
Trump zahlte seinem Anwalt, der nun als Zeuge gegen ihn aussagte, den Betrag zurück. Das Geld soll jedoch als Anwaltskosten vermerkt geworden sein. Das sei Manipulation, argumentiert die Anklage – die Zahlungen seien illegale Wahlkampf-Finanzierung geworden.
Verurteilt wird Trump nur, wenn die zwölf Geschworenen einstimmig entscheiden, dass er schuldig ist. Für Trump könnte das im schlimmsten Fall eine mehrjährige Gefängnisstrafe zur Folge haben. Wahrscheinlicher ist aber eine Bewährungs- oder Geldstrafe.
Der mittlerweile 77-Jährige plädiert auf nicht schuldig und könnte bei einem Urteil in Berufung gehen.
Ist auch nur ein Geschworener der Meinung, der Präsidentschaftskandidat sei unschuldig, wird Trump nicht verurteilt. Er wäre dann aber auch nicht freigesprochen.
Ein Freispruch könnte Trump einen Schub für die wohl enge Wahl im November geben. Ob ihm bei einer Verurteilung Stimmen verwehrt bleiben, ist unklar. Die Wählenden müssten dann aber immerhin einen Straftäter als Präsidenten wollen.
Drei weitere Strafprozesse gegen Donald Trump
Derzeit sind in den USA noch drei weitere Strafprozesse gegen Donald Trump in der Vorbereitung. Unter anderem wegen versuchten Wahlbetrugs und der Mitnahme geheimer Regierungsdokumente. Diese Prozesse werden aber wohl erst nach der Wahl beginnen.
Zudem laufen zahlreiche Zivilprozesse. Der Ex-Präsident und sein Anwaltsteam versuchen die Verfahren mit allen Mitteln zu blockieren und waren damit teilweise auch schon erfolgreich.