Bei mehreren Demokraten wurden Briefbomben gefunden. Der amerikanische Präsident hat die Schuldigen bereits auserkoren.
Donald Trupm, US-Pärsient, trifft beim Weissen Haus ein.
Donald Trupm, US-Pärsient, trifft beim Weissen Haus ein. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Demokraten und Sympathisanten erhielten Briefbomben.
  • US-Präsident Donald Trump macht die Medien dafür verantwortlich.
Ad

Nach dem Fund von Briefbomben an mehrere prominente Kritiker von US-Präsident Donald Trump hat dieser die Medien für das vergiftete politische Klima im Land verantwortlich gemacht. «Absichtlich falsche und ungenaue Berichterstattung» sorgten für «Wut» in der Gesellschaft.

«Ein sehr grosser Teil der Wut, die wir heute in unserer Gesellschaft beobachten, wird verursacht durch absichtlich falsche und ungenaue Berichterstattung der Mainstream-Medien, die ich als Fake News bezeichne», twitterte Trump am Donnerstag mitten im US-Wahlkampf. «Es ist so schlimm und hasserfüllt geworden, dass es dafür keine Beschreibung gibt.»

Der US-Präsident hatte am Mittwoch zunächst zur Geschlossenheit aufgerufen, dann aber bereits bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Wisconsin eine Breitseite auf die Medien abgefeuert.

Diese müssten ihre «endlose Feindseligkeit und die ständigen negativen und oft falschen Attacken» beenden, forderte Trump in Mosinee. Auf die möglichen Urheber der Briefbombenserie ging er nicht ein.

Medien als Volksfeinde

«Es gibt einen totalen und vollständigen Mangel an Verständnis im Weissen Haus für die Bedeutung der andauernden Angriffe auf die Medien», sagte CNN-Chef Jeff Zucker, dessen Sender überwiegend kritisch über Trump berichtet und schon mehrfach den Zorn des Präsidenten auf sich gezogen hat. «Wörter wirken.»

Zahlreiche weitere Kritiker bezichtigten Trump, selbst mit seiner oft aggressiven Rhetorik das politische Klima zu vergiften und die Spaltungen in der US-Gesellschaft zu vertiefen. Die demokratischen Spitzenpolitiker Nancy Pelosi und Chuck Schumer warfen Trump vor, wiederholt «physische Gewalt» hingenommen zu haben und «die Amerikaner mit seinen Worten und Taten zu spalten».

«Maga-Bomber»

Auch auf Twitter sahen viele Nutzer bei Trump eine Mitverantwortung und verwiesen auf seine wiederholten Angriffe auf die Empfänger der Rohrbomben. Der bislang unbekannte Urheber bekam dort den Spitznamen «Maga-Bomber» - ein Akronym in Anspielung auf Trumps Wahlkampfslogan «Make America Great Again».

Actor Robert De Niro poses for portrait photographs for the film Hands of Stone at the 69th international film festival, Cannes, southern France, Tuesday, May 17, 2016. (AP Photo/Joel Ryan)
Actor Robert De Niro poses for portrait photographs for the film Hands of Stone at the 69th international film festival, Cannes, southern France, Tuesday, May 17, 2016. (AP Photo/Joel Ryan) - AP

Die Postsendungen mit Sprengsätzen waren adressiert an den demokratischen Ex-Präsidenten Barack Obama, an die frühere Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton sowie den CNN-Experten und früheren CIA-Direktor John Brennan; letztere Sendung ging im CNN-Gebäude in New York ein. Auch Obamas früherer Justizminister Eric Holder und die demokratische Abgeordnete Maxine Waters sollten Päckchen erhalten.

Paketbome für De Niro und Biden

An Hollywood-Star und Trump-Kritiker Robert De Niro ging ebenfalls ein verdächtiges Päckchen. Ein Mitarbeiter der von De Niro mitbegründeten Produktionsfirma habe die Polizei am Donnerstagmorgen alarmiert, sagte ein Behördensprecher.

Die Beamten rückten demnach mit einem Kommando zur Bombenentschärfung an und holten die Sendung zur Analyse ab. Mehrere andere Sender berichteten derweil, dass auch an den früheren Vizepräsidenten Joe Biden ein verdächtiges Päckchen adressiert worden sei.

Barack Obama, ehemaliger US-Präsident, und Hillary Clinton, ehemalige First-Lady, bekammen ebenfalls Briefbomben zugestellt.
Barack Obama, ehemaliger US-Präsident, und Hillary Clinton, ehemalige First-Lady, bekammen ebenfalls Briefbomben zugestellt. - sadsddad

Die Suche nach dem Ursprung der Rohrbomben lief auf Hochtouren. New Yorks Polizeichef James O'Neill sagte auf CNN, noch sei unklar, ob ein Einzeltäter oder ein Netzwerk dahinter stehe. Er gehe aber davon aus, dass der oder die Täter in den kommenden Tagen gefasst würden.

FBI-Chef Christopher Wray bat die Bevölkerung um Hinweise. «Zögern Sie nicht anzurufen, keine Information ist zu klein, um uns bei dieser Ermittlung zu helfen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Donald TrumpBarack ObamaRobert De Niro