Donald Trump wäre doch für Atomabkommen mit dem Iran bereit
Ein ewiges hin- und her. Nun wäre Trump, nach einer scharfen Drohung, doch bereit zu einem Atomabkommen mit dem Iran.
Das Wichtigste in Kürze
- Trump zeigt, dass er für ein Atomabkommen mit dem Iran zu haben wäre.
- Zuvor hatte der amerikanische Präsident dem Iran massiv gedroht.
Nach seiner scharfen Drohung gegen den Iran hat US-Präsident Donald Trump signalisiert, dass er womöglich zu einem neuen Atomabkommen mit der Islamischen Republik bereit wäre. «Wir werden sehen, was passiert, aber wir sind bereit, einen richtigen Deal zu machen, nicht so einen Deal, wie ihn die Vorgängerregierung gemacht hat, was eine Katastrophe war», sagte Trump am Dienstag bei einer Rede vor Veteranen in Kansas City.
Unklar blieb, ob Trump eine neue Vereinbarung wirklich aktiv vorantreibt, nachdem er das Atomabkommen im Mai einseitig aufgekündigt hatte. Seine Sprecherin Sarah Sanders hatte sich am Montag nicht dazu äussern wollen, unter welchen Bedingungen Trump zu Verhandlungen mit seinem iranischen Amtskollegen Hassan Ruhani bereit wäre.
Twitter-Drohung in Caps-Lock
In der Nacht zu Montag hatte der US-Präsident Teheran vor folgenschweren Konsequenzen gewarnt, sollte die iranische Regierung nicht von Drohungen gegen die USA ablassen. An die Adresse Ruhanis schrieb er auf Twitter in Grossbuchstaben: «Bedrohen Sie niemals wieder die USA, oder Sie werden Konsequenzen von der Art zu spüren bekommen, wie sie Wenige zuvor in der Geschichte erleiden mussten».
To Iranian President Rouhani: NEVER, EVER THREATEN THE UNITED STATES AGAIN OR YOU WILL SUFFER CONSEQUENCES THE LIKES OF WHICH FEW THROUGHOUT HISTORY HAVE EVER SUFFERED BEFORE. WE ARE NO LONGER A COUNTRY THAT WILL STAND FOR YOUR DEMENTED WORDS OF VIOLENCE & DEATH. BE CAUTIOUS!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 23, 2018
Das 2015 erzielte Atomabkommen soll den Iran am Bau von Atombomben hindern. Teheran hatte sich im Gegenzug für wirtschaftliche Lockerungen und mehr Investitionen ausländischer Unternehmen dazu bereit erklärt, sein Atomprogramm aufzugeben und sich Kontrollen zu unterwerfen. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat dem Land wiederholt bescheinigt, die Auflagen zu erfüllen.
Durch den Ausstieg der USA drohen Teheran nun wieder Sanktionen für den Finanz- und Energiesektor. Diese Massnahmen waren im Zuge des Abkommens ausgesetzt worden. Ein erster Teil der Sanktionen soll am 6. August wieder wirksam werden; ein weiterer im November.