Die US-Regierung treibt in mehreren Bereichen eine Aufrüstung voran – nun hat sie die Raketenabwehr unter die Lupe genommen.
Donald Trump im Pentagon.
Die USA wollen ihre Raketentechnik zur Abwehr von Gefahren etwa aus Nordkorea, dem Iran sowie China und Russland ausweiten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Donald Trump will seine Raketenabwehr zur Verteidigung modernisieren.
  • Es soll auch von Waffensystemen im All die Rede sein.
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Die USA wollen ihre Raketentechnik zur Abwehr von Gefahren etwa aus Nordkorea, dem Iran sowie China und Russland ausweiten. Das geht aus Plänen hervor, die Präsident Donald Trump heute Donnerstag im Pentagon vorstellen wollte. Zu den möglichen Investitionen könnten auch Systeme gehören, die im Weltraum stationiert sind. Unklar ist aber, ob die Regierung die Finanzierung sicherstellen kann.

Laut Regierungskreisen zählen zu den Vorschlägen Sensoren im All, die Raketenstarts in anderen Staaten schneller erkennen. Ausserdem schlägt die Regierung eine Studie zu einem Abwehrsystem im Weltraum vor, mit dem feindliche Raketen abgeschossen werden könnten. Vorerst sollen solche Waffen aber noch nicht tatsächlich entwickelt werden, es handelt sich Untersuchungen dazu. Nach Informationen der «Washington Post» gehören zu den Überlegungen auch Hochleistungs-Laser, die feindliche Raketen schon kurz nach deren Start zerstören können. Ein Regierungsmitarbeiter, der nicht namentlich zitiert werden wollte, unterstrich, dass die Pläne rein defensiver Natur seien.

Wie vor neun Jahren

Umrissen werden die Ziele in einem Strategiepapier mit dem Namen «Missile Defense Review» (Deutsch: Überprüfung der Raketenabwehr). Das letzte Mal, dass die US-Regierung ein solches Papier vorlegte, war 2010. Man reagiere mit dem neuen Bericht auf ein Umfeld, in dem es nicht nur Bedrohungen durch ballistische Raketen gebe, sondern auch durch Marschflugkörper oder Hyperschall-Raketen, sagte der Regierungsmitarbeiter. Er nannte dabei China und Russland als Beispiel.

Es ist nicht das erste Mal, dass die USA die beiden Länder in einem Strategiepapier als Grund dafür anführen, warum sie ihre eigenen Systeme aufrüsten müssten. Beobachter fürchten ein neues Wettrüsten. Diese Sorge wird auch dadurch genährt, dass die USA Russland ein Ultimatum zum gut 30 Jahre alten INF-Vertrag über das Verbot nuklearer Mittelstreckensysteme gestellt haben. Trumps Regierung will sich vom 2. Februar an nicht mehr an den Vertrag gebunden fühlen, wenn Russland nicht bis dahin die Zerstörung neuer Marschflugkörper zusagt.

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