Drei Verdächtige nach Überfall in mexikanischer Entzugsklinik festgenommen
Nach einem Überfall auf eine Entzugsklinik für Drogenabhängige mit 27 Toten hat die mexikanische Polizei drei Verdächtige festgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zahl der Opfer auf 27 gestiegen.
Die Männer seien von einem Sondereinsatzkommando gefasst worden, teilte die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Guanajuato in Zentral-Mexiko am Sonntag (Ortszeit) im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Sie bezeichnete den Überfall auf die Klinik als «abscheuliches Verbrechen».
Bei dem Angriff waren am Mittwoch 24 Menschen getötet worden, drei weitere Menschen erlagen später ihren Verletzungen. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador verurteilte die Attacke. Die Regierung des Bundesstaates solle untersuchen, ob die Gewalt mit einer «Verschwörung» zwischen kriminellen Banden und lokalen Behörden zusammenhängen könnte. Lokalmedien berichteten, der Angriff sei Teil eines Konfliktes zwischen zwei verfeindeten Drogenkartellen.
Der Bundesstaat Guanajuato ist eine der wichtigsten Industrieregionen Mexikos mit bedeutenden Unternehmen und einer Reihe grosser Autofabriken. Der Wohlstand des Bundesstaates hat das organisierte Verbrechen angelockt, darunter die mächtigen Drogenkartelle Jalisco Nueva Generación und Rosa de Lima, die auch für Erpressung, Entführungen und Benzindiebstahl bekannt sind.
Der mexikanische Staat hat 2006 damit begonnen, militärisch gegen Drogenkartelle vorzugehen. Bis Mai 2020 wurden nach Behördenangaben in dem Konflikt mehr als 290.000 Menschen ermordet.