Erste Festnahme in Fahndung nach Absender mutmasslicher Bomben
Das Wichtigste in Kürze
- In Zusammenhang mit den Briefbomben wurde heute Freitag eine erste Person festgenommen.
- Nach Berichten von US-Medien erfolgte der Zugriff im Bundesstaat Florida.
- Seit Montag wurden zwölf potenziell gefährliche Sendungen an Trump-Kritiker verschickt.
Bei den Fahndungen nach dem Absender der mutmasslichen Briefbomben in den USA hat es eine erste Festnahme gegeben. Das teilte am Freitag das Justizministerium in Washington mit. Medienberichten zufolge soll es sich um einen polizeibekannten Mann aus der Gegend von Miami handeln, der um die 50 Jahre alt ist. Für 20.30 Uhr MESZ wurde eine Pressekonferenz angekündigt.
Die Festnahme erfolgte demnach in Florida, wo ein Teil der Päckchen sichergestellt worden war. Fernsehbilder zeigten, wie FBI-Beamte einen weissen Lieferwagen mit einer Plane abdeckten und dann abtransportierten. Bei dem Fahrzeug soll es sich um das Auto des Verdächtigen handeln.
Insgesamt zwölf Pakete
Unterdessen tauchten zwei weitere verdächtige Pakete auf. Eines war an Ex-CIA-Chef James Clapper adressiert. «Das ist definitiv Inlands-Terrorismus», sagte Clapper auf CNN. Trump twitterte, der «'Bomben'-Kram» schade dem Wahlkampf seiner Republikaner.
Das Paket an Clapper war nach Angaben der Bundespolizei an den Sender CNN adressiert und wurde in einem New Yorker Postamt abgefangen. Ein Vertreter der Stadtpolizei erklärte, darin sei eine Rohrbombe vergleichbar mit den früheren Sprengsätzen gewesen. Zuvor war laut FBI in einem Verteilzentrum in Florida ein Paket an demokratischen Senator Cory Booker gefunden worden.
Seit Montag waren insgesamt zwölf der potenziell gefährlichen Sendungen an Kritiker von Präsident Donald Trump aufgetaucht. Zu den Adressaten gehörten unter anderen auch der frühere Präsident Barack Obama, Ex-Vizepräsident Joe Biden sowie die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton.
Baupläne aus dem Internet
In Kreisen der Ermittler hiess es, die Baupläne für die Sprengsätze stammten aus dem Internet. Mehrere trügen als Absender die Adresse des Büros der demokratischen Abgeordneten Debbie Wasserman Schultz in Florida. Sie war bis 2016 auch Vorsitzende des Democratic National Committee, der nationalen Organisation der Demokraten.
«Es ist nach wie vor möglich, dass weitere Pakete geschickt wurden oder werden», sagte FBI-Vizechef William Sweeney. Landesweit seien Hunderte Ermittler mit dem Fall befasst.