Erzkonservativer Milliardär David H. Koch stirbt mit 79
Über Jahrzehnte bestimmte Milliardär David H. Koch die US-Politik mit und stärkte den rechten Rand mit Millionen. Nun ist er gestorben.

Das Wichtigste in Kürze
- Der US-Milliardär ist nach langer Krankheit im Alter von 79 Jahren gestorben.
- Zusammen mit seinem Bruder Charles unterstützte er jahrzehntelang die rechte US-Politik.
Über Jahrzehnte bestimmte Milliardär David H. Koch die US-Politik mit und stärkte den rechten Rand mit Millionen. 1991 überlebte er einen Flugzeugabsturz.
Jetzt ist der US-Milliardär und einflussreiche Unterstützer erzkonservativer Politik, David H. Koch, tot. Der Unternehmer sei nach langer Krankheit mit 79 Jahren gestorben. Das teilte die Firma «Koch Industries» von ihm und seinem Bruder Charles am Freitag mit.
Die Brüder machten mit einem Imperium an Ölpipelines, Rinderfarmen, Papier- und Düngemittel-Herstellern sowie Technologiefirmen ein Vermögen. Forbes listet David H. Koch mit mehr als 42 Milliarden US-Dollar als einen der reichsten Menschen der Welt.
Über 100 Millionen Dollar für Rechte
Ihr Geld benutzten die Koch-Brüder über Jahrzehnte, um die Politik in den USA zu beeinflussen. Die Kochs pumpten seit den 70er-Jahren mindestens 100 Millionen Dollar in politische Bewegungen, konservative republikanische Kandidaten oder Think Tanks. So stärkten sie den rechten Rand in den USA.

David H. Koch war 1980 sogar Kandidat für das Amt des Vize-Präsidenten der kleineren Libertären Partei.
Zu David H. Kochs politischen Überzeugungen gehörten der Rückbau des Staates, die freien Märkte und niedrige Steuern. Die Brüder unterstützten auch verschiedene Gesetzesvorhaben: zur Bekämpfung der illegalen Einwanderung oder zur Lockerung von Umweltvorschriften. Auch für Gesetze zur Schwächung der Gewerkschaften und für die Rechte zum Besitz von Waffen setzten sie sich ein.
David H. Koch als Wegbereiter der Tea-Party-Bewegung
Wegen ihres Engagements wurden die Kochs auch als Wegbereiter der rechten Tea-Party-Bewegung innerhalb der republikanischen Partei gesehen. Und letztlich auch der Präsidentschaft Donald Trumps. Mit Trump allerdings verband David H. Koch keine innige Freundschaft, die Brüder unterstützten seinen Wahlkampf vergleichsweise verhalten.
Koch erlebte auch Rückschläge und Tragödien. 1991 überlebte er einen Flugzeugabsturz, bei dem nach Angaben von «Koch Industries» 35 Menschen starben. Kurz danach erkrankte er an Prostata-Krebs, der nie ganz geheilt werden konnte. Insgesamt habe Koch Millionen für wohltätige Zwecke gespendet – darunter für die Bekämpfung von Krebs oder für Bildungs- und Kultureinrichtungen.
Aussenminister Mike Pompeo sprach der Familie am Freitag per Twitter sein Beileid aus. Die Nachricht von Kochs Tod habe ihn traurig gemacht.
I was saddened to hear of the passing of David Koch. He was a compassionate philanthropist, successful businessman, and a proud American. I send my prayers to the Koch family during this difficult time.
— Secretary Pompeo (@SecPompeo) August 23, 2019