Ex-Diplomatin Marie L. Yovanovitch fühlte sich von Trump bedroht
Die Ex-US-Botschafterin in der Ukraine, Marie L. Yovanovitch, hält Präsident Trumps Aussagen über sie in einem Telefonat mit Ukraines Staatschef für bedrohlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Telefonat mit Ukraines Präsident äusserte sich Trump negativ über Marie L. Yovanovitch.
- Die Ex-Botschafterin in Kiew fühlte sich von den Aussagen bedroht.
In dem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vom 25. Juli hatte sich US-Präsident Donald Trump auch abfällig über die Ex-Botschafterin Marie L. Yovanovitch geäussert.
Die ehemalige US-Botschafterin in der Ukraine fühlte sich von den Äusserungen bedroht. Sie habe Vergeltungsmassnahmen befürchtet, schilderte sie den Abgeordneten im Repräsentantenhaus. Dies geht aus einer am Montag veröffentlichten Mitschrift ihrer Aussage hervor.
Die Anhörung vom 11. Oktober war Teil der Vorermittlungen für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Trump wegen der Ukraine-Affäre. Die erfahrene Diplomatin Marie L. Yovanovitch schilderte den Abgeordneten im Detail: Rudy Giuliani, Trumps persönlicher Anwalt, und andere hätten eine Kampagne betrieben, um ihre Ablösung zu erreichen.
Das Aussenministerium habe sie nicht vor deren Machenschaften geschützt, sagte sie. Die Regierung rief sie daraufhin im Mai von ihrem Botschafterposten ab. Ohne nähere Begründung sei ihr mitgeteilt worden, dass Trump das Vertrauen in sie verloren habe.
Bald öffentliche Anhörung von Zeugen
In den kommenden Tagen sollen weitere Mitschriften von Zeugenbefragungen veröffentlicht werden. Das kündigte der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im US-Repräsentantenhaus, Adam Schiff, unterdessen an. Ausserdem wolle das Gremium bald mit der öffentlichen Anhörung von Zeugen beginnen.