Ex-Modeunternehmer Nygard des sexuellen Missbrauchs schuldig

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Kanada,

Der 82-jährige Modeunternehmer Peter Nygard wurde im kanadischen Toronto von einem Gericht des sexuellen Missbrauchs an fünf Frauen schuldig gesprochen.

Peter Nygard, Geschäftsführer der Modemarke Cormer, durch das Fenster eines Polizeifahrzeugs gesehen, trifft am 3. Oktober 2023, bei einem Gerichtsgebäude in Toronto, Ontario, ein. - keystone

Der frühere Modeunternehmer Peter Nygard (82) ist von einer Jury im kanadischen Toronto des sexuellen Missbrauchs in mehreren Fällen schuldig gesprochen worden. In dem vergangenen sechs Wochen hatten fünf Frauen in dem Prozess ausgesagt, Nygard habe sie im Zeitraum zwischen dem Ende der 80er-Jahre bis 2005 in seinem Haus in Toronto überwältigt und sexuell attackiert, wie der öffentlich finanzierte kanadische Sender CBC am Sonntag berichtete. Eine der Frauen war eigenen Angaben zufolge während der Taten minderjährig. Das Strafmass für Nygard wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Nygard war 2020 im kanadischen Winnipeg festgenommen und wegen jahrzehntelangem kriminellen Verhalten mit Dutzenden Opfern angeklagt worden.

46 Frauen jahrelang sexuell missbraucht

In den 25 Jahren an der Spitze seines Bekleidungsunternehmens nutzte er den Anschuldigungen zufolge seinen Einfluss, um Frauen zu sexuellen Handlungen mit ihm, mit Bekannten und untereinander zu zwingen. Der prominente Modeunternehmer wurde in Helsinki geboren und lebte früher hauptsächlich auf den Bahamas. Er hatte sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Februar 2020 aus seinem Unternehmen zurückgezogen. Kurz darauf hatte die Firma Insolvenz beantragt.

Weitere Prozesse gegen Nygard warten nun in Montreal, Winnipeg und der US-Metropole New York. Nygard wird vorgeworfen, 46 Frauen über Jahre hinweg sexuell missbraucht zu haben.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Dracului

Zu viele junge Frauen träumen von einer Model-, Schauspiel- oder Darstellerkarriere und viele tun alles in der Hoffnung auf das schnelle Geld. Im weitesten Sinne geht es um das älteste Gewerbe, wo Körper gegen Geld vermarktet werden. Daraus entstand die unsägliche Symbiose zwischen Modedesigner/Model und Regisseur/Schauspielerin. Auch wir alle sind Teil vom Problem, da wir als "Voyeure" diese Industrien direkt unterstützen. Das künstliche Entsetzen, inkl. der ganzen #metoo-Bewegung, st für mich nur Heuchelei.

User #1110 (nicht angemeldet)

Das Problem ist eindeutig. Er hat das Leistungsspektrum der Arbeit nicht ganz im Arbeitsvertrag festgehalten. In der Schweiz ist Prostitution nicht illegal und solch eine notariell beglaubigte Einwilligung für Sex ist doch das, was alle guten Menschen vor Gericht oft bemängeln. Das Problem ist, dann kann niemand nach 40 Jahren etwas anderes behaupten...

Weiterlesen

getty
61 Interaktionen

Mehr aus Kanada