Experte: Jetzt kann Selenskyj nur noch auf Europa hoffen
Laut einem Experten ist der Eklat im Weissen Haus eine Katastrophe für Wolodymyr Selenskyj. Dieser könne jetzt nur noch auf Europa hoffen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Laut einem Experten muss Selenskyj nach dem Eklat auf Europa hoffen.
- Es habe gezeigt, dass auf Amerika kein Verlass mehr sei.
- Die Europäer stellen sich hinter die Ukraine, das Land sei nicht allein.
Im Weissen Haus geraten Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump aneinander. Der US-Präsident macht seinem ukrainischen Amtskollegen schwere Vorwürfe, er müsse dankbar sein. Er droht auch: «Sie werden entweder einen Deal machen oder wir sind raus!»
In der Folge reist Selenskyj vorzeitig ab, die gemeinsame Pressekonferenz wurde abgesagt.
Für Carlo Masala, Sicherheitsexperte an der Universität der Bundeswehr in München, hat der Abend gezeigt: «Auf die Amerikaner ist kein Verlass mehr», wie er gegenüber «Focus» sagt.
Man habe gesehen, was das Ziel der Politik von Donald Trump sei: «Er will die völlige Unterwerfung von Selenskyj und der Ukraine.»
Der US-Präsident wolle, dass Selenskyj alle Forderungen der USA akzeptiere. Dies lasse sich aus der Aussage, Selenskyj könne zurückkommen, wenn er Frieden wolle, schliessen.
Laut dem Experten ist nicht ausgeschlossen, dass Trump weiterhin einen Deal mit Putin abschliessen werde. «Aber das wird nur gegen die Interessen der Ukraine passieren.»
Für Selenskyj sei das missratene Treffen eine Katastrophe: «Er kann nicht mehr viel tun. Er kann nur noch hoffen, dass die Europäer auf Trump einwirken.» Das sei aber keine belastbare Strategie.
Es komme jetzt noch mehr auf die Europäer an: Sie müssten die Sicherheit in ihre Hände nehmen und der Ukraine schneller helfen. Die Hoffnungen auf konstruktive Gespräche mit Trump zur Ukraine seien «in Schutt und Asche» gelegt worden.
Immerhin: Viele Europäer haben sich nach dem Eklat hinter die Ukraine gestellt. Polens Tusk, Spaniens Sanchez, von der Leyen, Deutschlands Scholz und Frankreichs Macron betonen, sie wollten das Land weiter unterstützen. Die Ukrainer seien nicht allein.