Statt der persönlichen Unterstützung will das Social Media-Unternehmen Facebook künftig über ein Onlineportal Wahlkämpfer bei ihrer Arbeit unterstützen.
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Das Facebook-Logo wird auf einem Smartphone gespiegelt, das auf einer Tastatur liegt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Persönliche Informationen von Facebook-Benutzern wurden für den US-Wahlkampf verwendet.
  • Dies sorgte für einen Datenskandal: Facebook will sich nun weniger einmischen.
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Nach dem grössten Datenskandal in der Firmengeschichte im Zusammenhang mit dem US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 will Facebook künftig mehr Abstand zu Wahlkämpfern wahren. Es würden keine Mitarbeiter mehr in Wahlkampfbüros entsandt, teilte das weltgrösste Internetnetzwerk in der Nacht zu heute Freitag mit.

Statt der persönlichen Unterstützung will der US-Konzern künftig über ein Onlineportal Wahlkämpfer bei ihrer Arbeit unterstützen. Es werde allerdings weiterhin Weiterbildungen geben, in denen Basiswissen über die Nutzung von Facebook vermittelt würde.

Im Herbst stehen in den USA die Kongresswahlen an. Es wird bereits jetzt verstärkt vor Einflussnahme auf das politische Geschehen gewarnt.

Bloomberg hatte zuerst über den neuen Ansatz berichtet. Google wie auch Twitter antworteten zunächst nicht auf die Anfrage, ob sie sich nun ebenfalls stärker zurückziehen.

US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 beeinflusst

Jahrelang haben Facebook, Google sowie Twitter die Arbeit von Wahlkämpfern auch vor Ort unterstützt, um gute Kontakte zu Werbekunden zu halten. Einer Studie der Universität von North Carolina zufolge fungierten sie im Präsidentschaftswahlkampf 2016 «quasi als Digital-Berater». Demnach entwickelten sie im Rennen von Donald Trump und Hillary Clinton um den Spitzenposten regelrechte Kommunikationskampagnen.

Facebook steht seit der Abstimmung unter Beschuss. Weltweit gibt es Forderungen nach mehr Datenschutz. Hintergrund ist der mutmassliche Missbrauch von persönlichen Informationen von bis zu 87 Millionen Facebook-Nutzern durch die britische Firma Cambridge Analytica, um Trump zu unterstützen. In diesem Zusammenhang ermitteln unter anderem die US-Verbraucherschutzbehörde FTC und die Generalstaatsanwälte von 37 Bundesstaaten.

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