Fall Epstein: US-Minister Alex Acosta verteidigt früheres Vorgehen

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USA,

Die Affäre um Jeffrey Epstein hat eine politische Dimension erreicht: US-Arbeitsminister Acosta wird durch den Fall von seiner Vergangenheit eingeholt.

Epstein Sexhandel Acosta
Alex Acosta, Arbeitsminister in den USA, verlässt eine Pressekonferenz im Arbeitsministerium. Nach den schweren Missbrauchsvorwürfen gegen den US-Unternehmer Epstein werden nun Konsequenzen auf politischer Ebene gefordert. Einflussreiche Politiker der Demokraten verlangten den Rücktritt von Arbeitsminister Alexander Acosta. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Jeffrey Epstein entging 2008 einem Bundesverfahren wegen Missbrauchsanschuldigungen.
  • Dies, weil er eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft auf Bundesebene einging.
  • Dieses Prozedere wurde damals vom heutigen Arbeitsminister Alex Acosta gebilligt.

Mit Blick auf die schweren Missbrauchsvorwürfe gegen den Unternehmer Jeffrey Epstein hat sich US-Arbeitsminister Alexander Acosta gegen Rücktrittsforderungen gewehrt. Hintergrund ist ein umstrittener Deal vor mehr als zehn Jahren, der Epstein ein Verfahren vor einem Bundesgericht ersparte – und dem Acosta als damaliger Staatsanwalt in Florida zustimmte.

Sein Büro habe damals eingegriffen, damit Epstein auf Ebene des Bundesstaates nicht bloss unzureichend bestraft wird, sagte Acosta am Mittwoch (Ortszeit) in Washington. Andernfalls wäre Epstein womöglich ganz ohne Gefängnisstrafe davongekommen, argumentierte er.

«Wir glauben, dass wir richtig vorgegangen sind», betonte Acosta. «Wir haben getan, was wir getan haben, weil wir wollten, dass Epstein ins Gefängnis kommt.»

Epstein entging Bundesverfahren vor zehn Jahren

Der schwerreiche Geschäftsmann war 2008 einem Bundesverfahren wegen Missbrauchsanschuldigungen entgangen, indem er eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft auf Bundesebene einging, die ihn vor weiteren Ermittlungen bewahrte.

Jeffrey Epstein Sexhandel Anklage
Jeffrey Epstein soll zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut haben. - epa

Epstein bekannte sich damals schuldig, Klienten mit minderjährigen Prostituierten versorgt zu haben, und sass eine Gefängnisstrafe von 13 Monaten ab – teils unter gelockerten Bedingungen. Im Gegenzug kam er ohne Verfahren vor einem Bundesgericht davon.

Weil Acosta dieses Prozedere damals als Staatsanwalt in Florida billigte, forderten einflussreiche US-Demokraten zuletzt seinen Rücktritt als Arbeitsminister. Sie kritisieren, mit dem Deal sei Epstein zu milde davongekommen und einer gerechten Strafe entgangen.

Acosta sagte, er könne verstehen, dass es Unmut über die damalige Strafe gebe. Auch sein Team und er hätten damals eine höhere Strafe für Epstein zum Ziel gehabt. Was die Opfer durchgemacht hätten, sei fürchterlich.

Keine Entschuldigung

Der mehrfachen Nachfrage von Journalisten, ob er sich bei Epsteins Opfern entschuldigen wolle, wich Acosta aus. Er begrüsste, dass es nun Ermittlungen in New York gegen Epstein gebe und betonte: «Er ist ein schlechter Mann und gehört hinter Gitter.»

Trump Epstein Sexhandel
2002 äusserte sich Donald Trump noch äusserst positiv zu Jeffrey Epstein. - AP Photo

Die New Yorker Staatsanwaltschaft hatte am Montag neue Vorwürfe gegen Epstein erhoben. Sie beschuldigt ihn, Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht zu haben. Der 66-Jährige habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hiess es in der Anklageschrift.

US-Präsident Donald Trump hatte Acosta am Dienstag gegen die Rücktrittsforderungen in Schutz genommen und gesagt, dieser sei ein «exzellenter» Minister, der in den vergangenen zweieinhalb Jahren einen «fantastischen» Job gemacht habe. Er habe zudem gehört, dass nicht nur Acosta in die damalige Entscheidung eingebunden gewesen sei, sondern viele Personen.

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