Federal Reserve System: US-Notenbank will Rezession verhindern
Die US-Notenbank Federal Reserve System will den Aufschwung erhalten und eine Rezession verhindern. Analysten erwarten deshalb eine Zinssenkung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Notenbank Fed will eine Rezession verhindern.
- Ein grosses Risiko stellen die von Präsident Trump angezettelten Handelskonflikte dar.
- Analysten rechnen daher mit einer Zinssenkung.
Die US-Notenbank will eine Rezession verhindern. Analysten erwarten daher eine weitere Zinssenkung. Ein Risiko für die Konjunktur sind aber die von Präsident Trump angezettelten Handelskonflikte. Die US-Notenbank Federal Reserve System will Analysten zufolge mit einer erneuten Zinssenkung eine drohende Wachstumsdelle verhindern.
Die Entscheidung der Federal Reserve System, kurz Fed, wird überschattet vom andauernden Handelskrieg mit China. Auch geringeren Investitionen und eine konjunkturellen Abschwächung im verarbeitenden Gewerbe stellen Probleme dar.
Um die Wirtschaft insgesamt trotzdem weiter auf Wachstumskurs zu halten, erwarten Analysten mehrheitlich eine Senkung des Leitzinses. Dieser soll um 0,25 Prozentpunkte auf einen Korridor von 1,5 bis 1,75 Prozent gesenkt werden. Es wäre die dritte Zinssenkung in gleicher Höhe seit Juli.
Federal Reserve System leitet Kehrtwende ein
Noch brummt die Wirtschaft in den USA: Die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das Wachstum ist noch robust, und Verbraucher geben fleissig Geld aus.
Die Warnsignale mehren sich jedoch. Deshalb hatte die Fed bereits im Juli nach einem Jahrzehnt stagnierender oder steigender Zinsen die Kehrtwende eingeleitet. Die Notenbanker um Zentralbankchef Jerome Powell sehen die Zinssenkungen als Versicherungspolice gegen einen Abschwung.
Kritiker befürchten, die Notenbank könnte mit ihrer vorauseilenden Konjunkturhilfe ihr Pulver verschiessen, noch bevor es zu einer Rezession kommt. Sollte es dann zu eine Wirtschaftskrise geben, könnte die Fed nur noch begrenzt gegensteuern, so die Kritiker.
Trump verlangt Senkung des Leitzinses
US-Präsident Donald Trump wiederum geisselt die von der Regierung unabhängige Notenbank für unzureichendes Handeln. Er fordert, den Leitzins auf Null zu senken und die Konjunktur zudem über Anleihenkäufe anzukurbeln. Zwischenzeitlich hatte Trump Powell und die Fed auch als inkompetent und als Staatsfeinde bezeichnet.
Vor ihrer Sitzung am Dienstag und Mittwoch gaben sich Powell und andere entscheidungsberechtigte Mitglieder des sogenannten Offenmarktausschusses bedeckt: Sie signalisierten keine weiteren Zinsschritte, widersprachen aber auch nicht der einhelligen Erwartung einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte.
Sollte die Notenbank wie erwartet vorgehen, dürfte sich die Reaktion der Märkte zunächst in Grenzen halten.