Florida ordnet Neuauszählung nach Zwischenwahlen an
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den Zwischenwahlen betrug der Abstand der Kandidaten weniger als 0,5 Prozentpunkte.
- Florida ordnet eine Neuauszählung an. Die Betroffenen wittern Betrug.
Nach den Zwischenwahlen in den USA haben die Behörden in Florida eine Neuauszählung der Stimmen angeordnet. Für den Gouverneursposten und für einen Senatssitz müssten die Stimmen maschinell neu ausgezählt werden, teilten die Behörden des US-Bundesstaats am Samstag mit. In beiden Fällen liegen die republikanischen Kandidaten nur wenige tausend Stimmen vor ihren demokratischen Rivalen. US-Präsident Donald Trump wittert Betrug.
Bei der Gouverneurswahl liegt der von Trump unterstützte Republikaner Ron DeSantis laut vorläufigen Ergebnissen 33.684 Stimmen und damit 0,41 Prozentpunkte vor dem Demokraten Andrew Gillum. Im Rennen um den Senatssitz beträgt der Vorsprung des Republikaners Rick Scott nur 12.562 Stimmen vor Bill Nelson von den Demokraten, das sind 0,15 Prozentpunkte.
Politiker wittern Betrug
Floridas Gesetze schreiben eine Neuauszählung vor, wenn der Abstand zwischen den Kandidaten nur bis zu 0,5 Prozentpunkte beträgt. Laut den Behörden müssen die Ergebnisse der Auszählung bis Donnerstag vorliegen.
Trump zeigte sich unzufrieden mit der Entscheidung zur Neuauszählung. Aus Frankreich, wohin er zum 100. Jahrestag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg gereist war, meldete er sich per Twitter: «Sie versuchen, zwei wichtige Wahlen in Florida zu stehlen! Wir passen genau auf!» Bereits am Freitag hatte der US-Präsident Wahlbetrug in dem Bundesstaat gewittert und Reportern gesagt, was in Florida passiere, sei «eine Schande».
Die beiden Konkurrenten im Rennen um den Senatssitz hatten sich zuvor bereits versuchten Wahlbetrug vorgeworfen. Republikaner Scott reichte Klagen gegen die Landkreise Broward und Palm Beach ein, nachdem sich sein Vorsprung dort verringert hatte.
Scotts Gegner Nelson von den Demokraten wiederum beschuldigte Scott, Stimmen unterdrücken zu wollen und reichte ebenfalls Klage ein, um eine Nicht-Wertung tausender Briefwahlstimmen zu verhindern. Experten weisen darauf hin, dass vor allem die ungewohnt hohe Zahl an Briefwählern die Auszählung der Stimmen verkompliziert habe.