Google-Chatbot Bard bekommt eigenen KI-Faktenchecker
Neben weiteren geplanten Funktionen will Google die erste KI mit integriertem Faktencheck auf dem Markt haben. Bard soll sich zukünftig hinterfragen können.
Im Wettlauf der Systeme mit Künstlicher Intelligenz hatte Google zunächst gegenüber ChatGPT das Nachsehen. Doch der Internetriese verbessert seinen Chatbot Bard kontinuierlich. Zwei spektakuläre Neuerungen werden aber vorläufig nur auf Englisch verfügbar sein. Der Chatbot Bard von Google wird künftig die Anwender dabei unterstützen, falsche «Fakten» in den Antworten des KI-Systems zu erkennen.
Antworten von Bard können mit einem Klick auf eine Schaltfläche mit dem bunten Google-Logo überprüft werden, kündigte Google-Manager Jack Krawczyk am Dienstag in Mountain View an.
Sehr sicher – grün; Unsicher – orange
Die Teile der Antwort, bei denen sich das Dialogsystem Bard seiner Sache sehr sicher ist, werden dann grün markiert. Die Passagen, bei denen Bard auch Informationen im Internet entdeckt hat, die diese Aussage widerlegen könnten, werden dann orange eingefärbt.
Krawczyk sagte, Bard sei das erste KI-Sprachmodell, das bereit sei zuzugeben, wenn es sich einer Sache nicht sicher sei, indem es etwas nicht grün hervorhebe. «Bard geht sogar noch einen Schritt weiter geht und sagt: 'Ich bin bereit zuzugeben, dass wir einen Fehler gemacht haben.'» Der «Double-Check» werde weltweit zur Verfügung gestellt, anfangs jedoch nur in englischer Sprache.
In einer weiteren Neuerung will Google den Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, Informationen aus ihrem persönlichen Leben mit der Künstlichen Intelligenz von Bard zu verbinden. Dazu können die User dem Bard-System gezielt Daten aus ihrem persönlichen Postfach bei GMail und den im Cloud-Speicher Google Drive gespeicherten Dokumenten für eine Auswertung zur Verfügung stellen.
Google baut KI-Funktionen stetig aus
Google hatte zunächst nur sehr zögerlich auf den Vorstoss des kalifornischen Start-ups OpenAI reagiert, das mit seinem Textroboter ChatGPT seit November vergangenen Jahres in wenigen Wochen über 100 Millionen User gewonnen hatte. Zunächst wurde Bard Mitte März nur auf Englisch in den USA und in Grossbritannien gestartet. Inzwischen ist Bard rund um den Globus in 40 Sprachen verfügbar.
In der deutschsprachigen Version von Bard wird es künftig auch möglich sein, Spracheingaben mit dem Hochladen von Bildern zu kombinieren. Damit kann man beispielsweise ein Foto des Etiketts einer Weinflasche hochladen und sich von Bard ausführlich erklären lassen, welches Hauptgericht dazu am besten passt. Ebenfalls auf Deutsch verfügbar ist nun die Funktion, einen Bard-Chatverlauf mit anderen Personen zu teilen.