Grossfahndung nach Todesschützen von Texas geht weiter
Der mutmassliche Todesschütze in Texas ist weiter auf der Flucht. Die Polizei fahndet mit einem Grossaufgebot nach ihm und hat eine Belohnung ausgesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mann soll in Texas fünf Menschen erschossen haben, darunter ein Kind und zwei Frauen.
- Der Verdächtige ist weiterhin auf der Flucht.
- Die Gesetze zum Waffenbesitz in Texas gelten als besonders lax.
Nach einer Bluttat mit fünf Toten ist der mutmassliche Täter im US-Bundesstaat Texas weiter auf der Flucht. Mehr als 250 Polizisten waren nach Angaben der US-Bundespolizei FBI rund um den Ort Cleveland am Montag im Einsatz. Für Hinweise ist eine Belohnung von 80'000 Dollar (knapp 73'000 Euro) ausgesetzt.
Das FBI hält den Verdächtigen für «bewaffnet und gefährlich». Nach Einschätzung des Sheriffs des San Jacinto County, Greg Capers, könnte er «überall» sein, nachdem Spürhunde die Fährte verloren hatten. Der Mann hatte am späten Freitagabend mit einem Gewehr auf Menschen in einem Wohnhaus geschossen. Laut dem Sheriff handelt es sich um einen Mexikaner.
Ein Kind unter den Opfern
Nach Aussagen des Sheriffs hatten die Nachbarn ihn zuvor aufgefordert, mit dem Herumschiessen in seinem Vorgarten aufzuhören. Ein Baby versuche zu schlafen. Die Bitte habe der angetrunkene Mann abgelehnt. Dann sei er, wie Bilder der Eingangskamera zeigten, mit dem Gewehr vor der Haustür aufgetaucht.
Die alarmierte Polizei fand bei ihrem Eintreffen im Haus vier Tote, eine weitere Person erlag später ihren Schussverletzungen im Krankenhaus. Unter den Opfern ist Capers zufolge auch ein Kind.
Spürhunde verloren die Fährte
Beamte hatten am Samstag mit Hunden und teils zu Pferd das dicht bewaldete Gebiet um Cleveland durchkämmt. Dazu berichtete die Zeitung «Houston Chronicle». Sein Mobiltelefon sei bei der Nachverfolgung gefunden worden, ebenso zurückgelassene Kleidung, sagte Capers dem Sender CNN. Eingesetzte Spürhunde hätten dann seine Fährte verloren.
Dem Sheriff nach wurden die Menschen «fast schon im Stil einer Hinrichtung» getötet: mit Schüssen in Kopf oder Nacken aus geringer Entfernung. Unter den Toten seien zwei Frauen, die offenbar mit ihren Körpern zwei Kinder vor den Schüssen abgeschirmt hatten. Insgesamt zehn Menschen hielten sich laut Sheriff in dem Haus auf, von denen fünf die Bluttat unverletzt überlebten.
Honduras' Aussenminister drückt Anteilnahme aus
Bei den fünf Todesopfern handelt es sich laut Capers um Menschen aus Honduras. Dem Sender CNN zufolge sollen sie erst Tage zuvor aus der texanischen Metropole Houston nach Cleveland gezogen sein. Der Aussenminister des mittelamerikanischen Landes, Enrique Reina, sprach auf Twitter den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.
Die Gesetze im US-Bundesstaat Texas zum Waffenbesitz gelten als besonders lax. Die Lobby, die sich für das Recht, zum eigenen Schutz Waffen zu tragen, einsetzt, ist mächtig. Jährlich sterben in den USA Zehntausende Menschen durch Waffengewalt.