Grünes Licht für «Maya-Zug» in Mexiko
Der «Tren Maya» soll zu den Ausgrabungsstätten der Maya-Kultur aber auch durch Naturschutzgebiete führen. Auf der neuen Bahnstrecke in Mexiko sollen bald drei Millionen Touristen pro Jahr reisen. Das Megaprojekt ist heftig umstritten.
Das Wichtigste in Kürze
- Mexikos Regierung hat sich für das Riesenprojekt «Maya-Zug» in einer Befragung die Zustimmung der betroffenen indigenen Gemeinden eingeholt.
Beim «Tren Maya» handelt es sich um das grösste Infrastrukturprojekt des seit gut einem Jahr regierenden mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador. Die Bauarbeiten sollen im kommenden Frühjahr beginnen.
Die Befragung war allerdings umstritten, da sie ohne Mitwirkung einer unabhängigen Behörde stattfand und keine Studie über die Umweltauswirkungen des Projekts vorlag.
Die Regierung teilte jetzt bei einer Pressekonferenz mit, dass rund 100.000 Menschen in 84 Ortschaften teilgenommen und 92,3 Prozent von ihnen dem Bau der Zugstrecke zugestimmt hätten. Diese soll neben Strandabschnitten und Ausgrabungsstätten der Maya-Kultur auch durch Naturschutzgebiete führen. Einige Umweltschützer lehnen das Projekt ab.
Der «Tren Maya» soll ab 2023 eine Strecke von rund 1500 Kilometer, grösstenteils auf der Halbinsel Yucatán, abfahren und pro Jahr rund drei Millionen Touristen transportieren. Auch Güterzüge und normale Personenzüge werden nach den Plänen der Regierung das neue Schienennetz nutzen. Die Regierung will umgerechnet rund 5,7 Milliarden Euro in das Projekt investieren.