Haiti: Bandengewalt fordert laut UN viel Opfer und viel Not
Die Vereinten Nationen warnen vor der dramatischen Lage in Haiti. In nur zehn Tagen wurden in Port-au-Prince über 400 Menschen getötet.
Das Wichtigste in Kürze
- Durch die Bandengewalt in Haiti warnt die UN vor vielen Opfern und viel Not.
- 417 Menschen seien zwischen dem 8. bis zum 17. Juli getötet oder verletzt worden.
- Zudem gibt es Berichte über schwere Fälle sexueller Gewalt gegen Frauen und Kinder.
In Haitis Hauptstadt Port-au-Prince sind nach UN-Angaben innerhalb von zehn Tagen mindestens 471 Menschen getötet, verletzt worden oder verschollen. Grund dafür ist die Bandengewalt im Kampf um Territorium.
In ihrer Mitteilung bezogen sich die Vereinten Nationen auf den Zeitraum vom 8. bis zum 17. Juli.
Ebenfalls gibt es Berichte über schwere Fälle sexueller Gewalt gegen Frauen und Kinder. Letztere würden zudem von den Banden rekrutiert. Rund 3000 Menschen mussten den Angaben zufolge ihr Zuhause in Haiti verlassen, darunter Hunderte unbegleitete Minderjährige. Mindestens 140 Häuser seien zerstört oder niedergebrannt worden.
Gewalt durch Banden im Kampf um Territorium im Grossraum von Port-au-Prince ist seit mehr als einem Jahr ein Problem. Die Sicherheitslage in dem ärmsten Land des amerikanischen Kontinents ist ohnehin schwierig.
Allein zwischen dem 24. April und dem 6. Mai kosteten Bandenkämpfe nach einem Bericht der haitianischen Menschenrechtsorganisation RNDDH 191 Menschen das Leben, darunter acht Kinder.
Haiti hat mit Versorgungsengpässen zu kämpfen
Es kam auch zu Versorgungsengpässen in Haiti. Insgesamt könnten sich in der Stadt 1,5 Millionen Menschen nicht mehr frei bewegen und hätten keinen Zugang zur Grundversorgung. Das twitterte das örtliche UN-Büro twitterte am 13. Juli.
Die UN-Agenturen hätten nun begonnen, die betroffene Bevölkerung mit Wasser, Lebensmitteln und anderen Hilfsmitteln zu versorgen. Das hiess es von den Vereinten Nationen.
Es müsse jedoch mittel- und langfristig ein nachhaltigerer, ganzheitlicher Ansatz gefunden werden. Das sagte die Koordinatorin für humanitäre Hilfe, Ulrika Richardson, der Mitteilung zufolge. Der Hilfsbedarf sei immens und nehme zu. Sie rief alle Beteiligten auf, die Gewalt zu beenden und einen offenen humanitären Korridor zu gewährleisten.