Hinterbliebene verklagen Boeing auf Rekordstrafe
Beim zwei Abstürzen von Maschinen des Flugzeugbauers Boeing kamen 2018 und 2019 über 300 Menschen ums Leben. Die Familien der Opfer fordern Milliarden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Familien der Opfer zweier Flugzeugabstürze fordern von Boeing eine Rekordstrafe.
- Der Flugzeugbauer soll ihnen 24,8 Milliarden Dollar zahlen.
- Bei den Abstürzen 2018 und 2019 waren insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen.
Die Familien der Opfer zweier Flugzeugabstürze verklagen Boeing auf eine Rekordstrafe. Sie verlangen 24,8 Milliarden Dollar (rund 22 Milliarden Franken) von dem Flugzeugbauer.
Die Hinterbliebenen sprechen laut «BBC» vom «tödlichsten Unternehmensverbrechen in der US-Geschichte». Bei den Abstürzen zweier Boeing 737 Max waren 2018 und 2019 insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen.
Dem Anwalt der Angehörigen, Paul Cassell, zufolge, ist der Rekordbetrag «gerechtfertigt und angemessen». Boeing habe grosses menschliches Leid hervorgebracht, zitiert die «BBC» aus einem Schreiben Cassells an die US-Regierung.
Boeing-Chef entschuldigt sich bei Anhörung im US-Senat
Das Schreiben ist eine Antwort auf Boeing-Chef Dave Calhoun. Am Dienstag hatte er sich bei einer Anhörung im US-Senat bei Hinterbliebenen von Opfern entschuldigt.
«Ich entschuldige mich für das Leid, das wir zugefügt haben», sagte Calhoun an mehrere im Saal anwesende Hinterbliebene gewandt. Boeing lege im Gedenken an die Opfer einen verstärkten Fokus auf Sicherheit.
Die Unglücke betrafen zwei Maschinen des Typs 737 Max 8 der indonesischen Lion Air und der Ethiopian Airlines. Eine Assistenzsoftware löste die Abstürze aus.
Das System sollte die Piloten bei der Steuerung des Flugzeugs in einigen Situationen unterstützen. In den beiden Fällen wurden diese jedoch von einem deutlichen und fehlerhaften Eingreifen der Software überrascht.