Hunderte Missbrauchsvorwürfe - hohe Strafe für brasilianischen Guru
Der vermeintliche Wunderheiler «João de Deus» wurde in Brasilien zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt. Er soll hunderte Frauen sexuell missbraucht haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der brasilianische Wunderheiler «João de Deus» wurde zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt.
- Er soll hunderte Frauen sexuell missbraucht haben.
Der vermeintliche Wunderheiler João Teixeira de Faria (78) ist wegen sexuellen Missbrauchs zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Mit dem Urteil folgte die Richterin der Anklage der Staatsanwaltschaft des zentralbrasilianischen Bundesstaates Goiás. Dort führte «João de Deus» in der Gemeinde Abadiânia sein spirituelles Zentrum.
Das Gericht sah es in diesem Prozess als erwiesen an, dass sich Faria an fünf Frauen vergangen hat. Insgesamt haben hunderte Frauen – unter ihnen auch Deutsche und Schweizerinnen – Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs erhoben.
Vorwürfe waren lange bekannt
Missbrauchsvorwürfe gegen Faria hatte es immer wieder gegeben. Aber erst nachdem eine niederländische Choreografin im brasilianischen Fernsehen von ihren Erfahrungen erzählte, bekamen die Fälle in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit. Brasilien hatte einen eigenen «Weinstein-Skandal». Auch die weltweite #MeToo-Bewegung trug dazu bei, dass der Fall ins Rollen kam.
Im Dezember 2018 stellte sich Faria der Polizei. Im November 2019 wurde er wegen unerlaubten Waffenbesitzes zu vier Jahren im halboffenen Vollzug verurteilt.
Zu 19 Jahre im geschlossenen Vollzug wurde er im Dezember 2019 wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt. Faria hat die Vorwürfe stets bestritten. Die Verteidigung kann in Berufung gehen.