Hurrikan Dorian: Zahl der Todesopfer steigt auf 30

Hurrikan «Dorian» kostete bisher auf den Bahamas 30 Menschen das Leben. Laut dem Gesundheitsminister wird die Zahl aber noch steigen und «überwältigend» sein.

Hurrikan Dorian Todesopfer
Die Abaco Inseln wurde von Hurrikan Dorian hart getroffen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Hurrikan «Dorian» hat die Bahamas komplett verwüstet.
  • Die Zahl der Todesopfer haben die Behörden inzwischen auf 30 korrigiert.
  • Auch in den USA sind inzwischen fünf Menschen in Verbindung mit dem Hurrikan gestorben.

Die endgültige Zahl der Todesopfer des Hurrikans «Dorian» auf den Bahamas wird «überwältigend» sein. Diese Einschätzung teilte der zuständige Gesundheitsminister Duane Sands am Donnerstag (Ortszeit) mit. Er sprach mit dem Radiosender der Zeitung «The Nassau Guardian».

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Die Verwüstung des Hurrikans «Dorian». - Nau

Inzwischen sind 30 Tote bestätigt. Das sagte Premierminister Hubert Minis dem Sender CNN. «Die Zahlen werden weitaus höher sein», sagte Gesundheitsminister Sands bereits zuvor. Es sei nur eine Frage der Bergung der Leichen, führte er zudem aus.

Hurrikan Dorian
Der Hurrikan Dorian hat auf den Bahamas ein Bild der Zerstörung hinterlassen. - Twitter

Nur bestimmte Personen könnten Menschen für tot erklären, betonte Sands in dem Radio-Interview. Es brauche zusätzliche Bestatter und Kühlvorrichtungen, sagte er. Die Lokalregierung könne eine Gesundheitskrise dieses Ausmasses nicht allein bewältigen.

Hurrikan Dorian Bahmas
Zerstörungen durch den Hurrikan in Marsh Harbour auf Great Abaco Island, Bahamas. Foto: Al Diaz/Miami Herald via AP - dpa-infocom GmbH

Daher habe er unter anderem die Weltgesundheitsorganisation WHO um Hilfe gebeten, erklärte Sands. Drei «Mini-Spitäler» und 50 Ärzte würden auf die betroffenen Inseln gebracht. «Ich habe so etwas noch nie erlebt, und ich will auch nie wieder so etwas erleben.»

Laut den Behörden gilt noch eine grosse Anzahl Menschen als vermisst. «Hunderte bis zu Tausende Menschen werden vermisst», sagte Joy Jibrilu, Generaldirektor des Tourismusministeriums der Bahamas gegenüber «CNN».

Bahamas Dorian Hurrikan
Luftaufnahme der Schäden auf den Bahamas durch Hurrikan «Dorian». - AFP

Nach Angaben der Vereinten Nationen brauchen mindestens 70'000 Menschen auf der Inselgruppe dringend Hilfe. Die Menschen benötigten Lebensmittel, Wasser, Unterkünfte und Medikamente, sagte der UN-Chef für humanitäre Angelegenheiten, Mark Lowcock.

«Lass mich sterben»

Auch immer wieder berichten Journalisten von herzzerreissenden Schicksalsschlägen nach dem Horror-Sturm. NBC-Journalist Morgan Chesky schrieb auf Twitter beispielsweise, über einen Arzt im Krankenhaus Nassau. Dieser habe ihm erzählt, dass er mehrere Patienten behandelt habe, die geschrien hätten «lass mich sterben».

Demnach wurden Verletzte von den Abaco Inseln nach Nassau gebracht und versuchten dort ihre Behandlung abzulehnen. Sie sagten gegenüber den Ärzten, dass sie nicht mehr leben möchten, da ihre gesamte Familie tot ist.

Hurrikan «Dorian» verwüstete die Bahamas

Der Sturm «Dorian» hatte die Bahamas am Sonntag als Hurrikan der höchsten Gefahrenstufe getroffen. Und zwar mit Windgeschwindigkeiten von fast 300 Kilometern pro Stunde.

Bahamas
«Dorian» traf die Bahamas mit beinahe 300 Stundenkilometer. - Keystone

Er wütete dort fast drei Tage lang. Es handelte sich um den verheerendsten Wirbelsturm auf den Bahamas seit Beginn moderner Aufzeichnungen. Anschliessend bewegte sich der Sturm Richtung Norden entlang der US-Küste.

Laut den neusten Meldungen der US-Hurrikan-Meldezentrale (NHC) nähert sich die Augenwand des Hurrikans zurzeit dem Cape Fear in North Carolina. Der Sturm sei deshalb entlang der Küste von North Carolina zu spüren. Auch im nördlichen Teil der Küste von South Carolina würden noch immer tropische Stürme wüten.

«Dorian bewegt sich in Richtung Nordostern mit ungefähr 17 km/h. Es wird erwartet, dass diese Bewegung bestehen bleiben wird. Gegen Samstag hin wird die Vorwärts-Geschwindigkeit sich erhöhen», liess NHC verlauten.

US-Ostküste wird von Ausläufern getroffen

Am Donnerstag prallten erste wuchtige Ausläufer von «Dorian» auf die Südostküste der USA. Starker Regen und heftige Winde peitschten die Küstengebiete der Bundesstaaten North und South Carolina.

Die Behörden warnten vor lebensgefährlichen Überschwemmungen und Sturzfluten. Erste Schäden wurden gemeldet, zudem sorgte der Sturm vielerorts für Stromausfälle. Alleine in North- und South Carolina sind 267'000 Menschen ohne Strom.

In verschiedenen Küstengegenden bildeten sich Tornados, wie zum Beispiel in Wilmington.

Oder auch am North Myrtle Beach im äusseren Band von Hurrikan Dorian:

In Emerald Isle an der Küste von North Carolina wurden wegen eines Tornados grössere Schäden gemeldet.

Hurrikan Dorian
Emerald Isle an der Küste von North Carolina wurde wegen Hurrikan Dorian von einem Tornado heimgesucht. - Keystone

Auf seinem Weg zur US-Küste verlor «Dorian» zwar etwas an Kraft und wurde vom US-Hurrikanzentrum (NHC) auf die Stufe 2 der fünfstufigen Hurrikan-Skala herabgestuft. Noch immer transportierte der Wirbelsturm aber Winde mit einer Geschwindigkeit von bis zu 175 Stundenkilometern.

Bisher fünf sturmbedingte Tote in den USA

Bisher starben in den USA im Zusammenhang mit dem Sturm fünf Personen. Laut CNN starb ein Mann aus North Carolina gestern, während er sein Boot vor dem Hurrikan sicherte. Laut dem Sheriff der betroffenen Gegend, handelte es sich um einem «medizinischen Zwischenfall».

In Florida wurden drei sturmbedingte Todesfälle gemeldet und ein weiterer ebenfalls in North Carolina. Sturmbedingte Todesfälle unterscheiden sich jedoch von Todesfällen, die direkt durch den Sturm verursacht wurde.

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