Hurrikan «Michael» fordert in den USA bereits elf Tote
Hurrikan «Michael» stürzt die Südostküste der USA in ein Chaos: Mindestens elf Menschen kamen bei dem Sturm ums Leben, Hunderttausende sind ohne Strom.
Das Wichtigste in Kürze
- Hurrikan «Michael» kostete in den USA mindestens elf Menschen das Leben.
- Hunderttausende Menschen sind seit dem Sturm ohne Strom.
- Der Rekord-Hurrikan hinterliess ein Bild der Zerstörung.
Hurrikan «Michael» hat an der Südostküste der USA inzwischen mindestens elf Menschen das Leben gekostet. Die Polizei im Bezirk Gadsden in Florida teilte am Donnerstagabend (Ortszeit) mit, vier Menschen seien dort bedingt durch den Sturm ums Leben gekommen. Die «Washington Post» berichtete unter Berufung auf eine Polizeisprecherin, in einem der vier Fälle sei ein Mann gestorben, als ein Baum auf das Dach seines Hauses stürzte. Zu den weiteren drei Fällen wurde zunächst nichts bekannt.
Auch in Georgia, North Carolina und Virginia kamen durch den Sturm Menschen zu Tode. Der Fernsehsender CNN und die «Washington Post» berichteten unter Berufung auf örtliche Behörden, in North Carolina sei ein Mann in seinem Fahrzeug von einem Baum erschlagen worden. Und in Georgia sei ein elf Jahre altes Mädchen ums Leben gekommen, als ein Carport von dem Sturm in die Luft gehoben wurde und durch ein Dach stürzte.
Hurrikan «Michael» richtet grosse Schäden an
«Es gibt unglaubliche Zerstörung», sagte Floridas Gouverneur Rick Scott am Donnerstag dem Sender CNN. «Wir haben viele Verletzte.» Es wird derzeit befürchtet, dass Rettungskräfte in den Trümmern noch Tote finden könnten.
Scott rief die Menschen dazu auf, weiterhin nicht ihre Häuser zu verlassen. «Sie haben diesen unglaublichen Sturm überlebt. Bleiben Sie sicher. Gehen Sie nicht hinaus, wenn Sie nicht müssen.» Überlandleitungen seien zerstört worden, Bäume seien umgestürzt. Scott fügte mit Blick auf die schweren Sturmschäden hinzu: «Ich wünschte nur, das wäre nie geschehen.»
Der Gouverneur sagte, rund 360'000 Haushalte, Büros und Geschäfte seien ohne Elektrizität. Floridas Katastrophenschutzbehörde Sert teilte mit, alleine im Bezirk Bay – wo der Hurrikan am Mittwoch auf Land getroffen war – sei bei fast 115'000 der 117'625 Anschlüssen der Strom ausgefallen. Im benachbarten kleineren Bezirk Calhoun verfügte am Donnerstagmorgen kein einziger Anschluss mehr über Elektrizität.
Hurrikan «Michael» war der stärkste Sturm seit Messbegin
«Michael» war am Mittwoch in der Nähe des Ortes Mexico Beach in Florida auf Land getroffen – als Hurrikan der Kategorie vier mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde. Damit lag er nur zwei Stundenkilometer unter der höchsten Kategorie fünf. Der Sturm hinterliess eine Schneise der Verwüstung. Er hatte unerwartet schnell an Stärke gewonnen, viele Menschen hatten sich nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht.
Nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes war es der stärkste Hurrikan, der die «Florida-Panhandle» seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1851 getroffen hat. Als Panhandle (Landzipfel oder Pfannenstiel) wird der Teil Floridas nordwestlich der Halbinsel bezeichnet.
Auf seinem weiteren Weg Richtung Nordosten schwächte sich «Michael» ab und wurde zu einen tropischen Sturm herabgestuft. Er zog am Donnerstag weiter Richtung Nordosten über die Bundesstaaten Georgia, South Carolina und North Carolina.