Ilhan Omar sorgt mit Satz über 9/11 für Kritik

Linus Walpen
Linus Walpen

USA,

Ilhan Omar hatte eine Rede über den Hass auf Muslimen gehalten. Doch ein Satz über die Anschläge vom 11. September sorgt für rote Köpfe.

Ilhan Omar
Ilhan Omar ist eine der zwei ersten muslimischen Frauen, die in das US-Repräsentantenhaus gewählt wurden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump hat auf Twitter ein Video veröffentlicht von einer Aussage von Ilhan Omar.
  • Dabei bekommt man den Eindruck, dass Omar 9/11 verharmlost.
  • Omars Aussage wurde aber aus dem Kontext gerissen.

Donald Trump hat auf Twitter ein Video gepostet. Darin zu sehen sind Bilder der Anschläge vom 11. September 2001.

Doch neben den schrecklichen Bildern ist auch ein einzelner Satz von einer Rede zu hören: «Einige Menschen haben etwas getan».

Dieser Satz von Ilhan Omar über die Anschläge sorgt in den USA momentan für grosse Kritik. Omar, zusammen mit Rashida Tlaib die erste muslimische Frau im US-Repräsentantenhaus, soll mit diesem Satz die Terroranschläge verharmlost haben. Doch auch der Tweet von Trump löste eine grosse Kontroverse aus. Denn der Satz von Omar wurde aus dem Zusammenhang gerissen.

Die Rede, in der Sie den besagten Satz sagte, hielt sie bereit im März 2019. Die Rede handelte dabei von der Lage der Muslime in den USA nach den Terroranschlägen vom 11. September. «Wir haben viel zu lange mit dem Unbehagen gelebt, Bürger zweiter Klasse zu sein», sagte die Abgeordnete bei einer Veranstaltung der Bürgerrechtsorganisation «Council on American-Islamic Relations» CAIR.

Aussage von Ilhan Omar aus dem Kontext

Die besagte Passage wurde deutlich gekürzt. «CAIR wurde nach dem 11. September gegründet, da sie erkannt haben, dass einige Leute etwas getan haben und dass wir alle begannen, den Zugang zu unseren Bürgerrechten zu verlieren».

Omar hat also nicht die Terroranschläge verharmlost. Vielmehr hat sie angeprangert, dass Muslime sich wegen der Taten einzelner unter Generalverdacht fühlten und deshalb mehr tun wollten, um ihre Bürgerrechte zu schützen, wie der «Spiegel» schreibt.

Als der republikanische Abgeordnete Dan Crenshaw den Ausschnitt der Rede auf Twitter teilte, war die Rede in den konservativen Medien im ganzen Land zu sehen.

Die Zeitung «New York Post» bezog sich mit ihrem Titelblatt ebenfalls auf die Rede von Omar. Diese wehrte sich gegen die Kritik, zog das Zitat aber nicht zurück.

Sie verglich ihre Aussage mit einem Zitat von George W. Bush. «Die Menschen – und die Menschen, die dieses Gebäude zerstört haben, werden von uns allen schon bald hören». Omar fragte, ob Bush damit die Terroranschläge ebenfalls verharmlost hätte – und was denn wäre, wenn er ein Muslim wäre.

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