Impfen oder kündigen: Amis geben aus Corona-Protest ihren Job auf
Das Oberste Gericht in den USA entschied, dass man sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen muss. Viele Firmen stellen trotzdem ein Piks-Ultimatum.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Oberste Gerichtshof hat der Impfpflicht in den USA einen Riegel geschoben.
- Weil viele Firmen trotzdem auf den Piks bestehen, kündigen tausende Arbeiter aus Protest.
In den USA hat das Oberste Gericht beschlossen, die Impfpflicht abzulehnen. Davon lassen sich jedoch einige grosse Firmen nicht verleiten. Sie stellen ihre Angestellten vor eine bedeutende Entscheidung: Entweder lassen sie sich impfen, oder sie müssen das Unternehmen verlassen.
Die Aufforderung führt nun zur Kündigung von tausenden Amerikanern. So entscheidet sich auch Sarah N., mit ihrer Arbeit aufzuhören, wie sie «Focus Online» erzählt. Gemeinsam mit ihrem Mann pflegte sie während der Pandemie hunderte Patienten in einem Krankenhaus in New York.
Als dann im August die Impfpflicht im Krankenhaus angekündigt wurde, kündigte sie ihren Job lieber. «Ich hatte bereits Covid, deshalb halte ich eine Impfung für nicht notwendig. Aber vor allem möchte ich nicht, dass sie mir von der Politik auferlegt wird.»
Nur bisher 63 Prozent geimpft
Doch Sarah N. ist kein Einzelfall, denn in den USA wären mehr als 80 Millionen Menschen von der Impfpflicht betroffen. Die Biden-Regierung wollte eigentlich die Angestellten zu einer Impfung bringen, denn in den USA sind nur etwa 63 Prozent geimpft. Aus diesem Grund haben sich jedoch einige republikanische Staaten gegen die Vorschrift gestellt.
Indessen hat der Oberste Gerichtshof gegen die Impfpflicht entschieden. Und trotzdem ist dies bei einigen Firmen Realität.
Google, United Airlines und die Bank Citigroup haben ihren Mitarbeitern das Piks-Ultimatum gestellt. Die Arbeitnehmer der Grossbank mussten sich beispielsweise bis letzten Freitag impfen. Laut Citigroup seien deshalb inzwischen 99,7 Prozent geimpft.
Auch die Fluglinie Delta greift durch: Ungeimpfte müssen monatlich mehr in die Betriebs-Krankenkasse zahlen.
Und um in eine Büroräumlichkeit von Facebook zu gelangen, muss ebenfalls jeder geimpft sein.
Tausende kündigen. Aber: Eine Umfrage von Gallup für «SHRM» zeigt, dass mittlerweile die Überzahl der Arbeitnehmer für eine Impfung am Arbeitsplatz ist.