Handelskonflikte bremsen Wachstum der Weltwirtschaft
Das Wichtigste in Kürze
- Der IWF hat seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum nach unten korrigiert.
- Die Gründe für die Absenkungen liegen auch im Handelskrieg und dem Brexit.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat wegen des anhaltenden Handelskriegs seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft leicht nach unten korrigiert.
Das Plus in diesem Jahr wird nur noch bei 3,2 Prozent liegen. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten aktualisierten Konjunkturprognose des Fonds hervor. Der IWF musste seine Vorhersage damit in diesem Jahr zum dritten Mal leicht senken. Im April hatte der Fonds noch ein Wachstum von 3,3 Prozent vorausgesagt.
Absenkung wegen Strafzöllen der USA und China
Die erneute Absenkung begründete der IWF unter anderem mit den Strafzöllen, die von den USA und China gegeneinander verhängt wurden. Der von US-Präsident Donald Trump angetriebene Handelskrieg der beiden grössten Volkswirtschaften lastet demnach auf den Wachstumsaussichten.
Zudem drohe, dass durch US-Sanktionen globale Lieferketten im Technologiesektor unterbrochen werden: offenbar eine Anspielung auf den Konflikt zwischen der US-Regierung und chinesischen Technologiefirmen wie Huawei.
Brexit löst Unsicherheiten aus
Weiter hiess es: Auch die vom Brexit ausgelöste Unsicherheit und die geopolitischen Spannungen in der Golfregion dämpften die Konjunkturperspektiven.
Für das kommende Jahr kürzt der IWF seine Wachstumsprognose ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. Dies sei jedoch kaum haltbar, falls die Handelskonflikte und Spannungen im Technologiesektor anhielten. Mögliche neue US-Zölle im Automobilsektor könnten das Wachstum ebenfalls dämpfen.
Es sei eine «dringende Notwendigkeit», Spannungen in den Bereichen Handel und Technologie rasch abzubauen, forderte der Fonds.
Auch die Unsicherheit über die künftigen Handelsbeziehungen zwischen Grossbritannien und der Europäischen Union müsste schnellstmöglich beseitigt werden. Ein ungeordneter Brexit könne die Weltwirtschaft belasten.