Trotz der erwarteten Kür von Boris Johnson zum neuen britischen Regierungschef hält Ex-Premierminister Tony Blair einen EU-Austritt Grossbritanniens ohne Abkommen für ausgeschlossen.
Johnson bei einem Boxtraining im Jahr 2014
Johnson bei einem Boxtraining im Jahr 2014 - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Premier sieht Chancen auf zweites Referendum.
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«Ohne die Billigung entweder des Parlaments oder der Wähler wird Boris Johnson den No Deal nicht wagen», sagte Ex-Premier Blair der «Welt» (Dienstagsausgabe) und anderen europäischen Medien. Im Parlament sei eine Mehrheit dagegen.

Johnson könne entweder eine Neuwahl auslösen oder ein zweites Referendum ansetzen. «Ich glaube, dass Letzteres wahrscheinlicher ist», sagte Blair.

Er wandte aber auch ein: «Wenn er ein zweites Referendum zuerst macht, dann ist das Thema Brexit vom Tisch.» Dann könne Johnson in eine Neuwahl gegen den Labour-Chef Jeremy Corbyn gehen, «die Corbyn zerstören wird und auch die Brexit Party von Nigel Farage».

Die britischen Tories geben am Vormittag das Ergebnis der Urabstimmung über den neuen Parteichef bekannt. Dieser wird automatisch auch Regierungschef. Johnson ist im Duell mit Aussenminister Jeremy Hunt klarer Favorit. Er ist nach eigenem Bekunden bereit, das Vereinigte Königreich auch ohne Austrittsvertrag bis zum 31. Oktober aus der EU zu führen, sollte Brüssel keine Zugeständnisse machen.

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