Jair Bolsonaro greift YouTuber an
Jair Bolsonaro geriet im Wahlkampf in eine Auseinandersetzung mit einem YouTuber. Nach Provokationen wird der brasilianische Präsident handgreiflich.
Das Wichtigste in Kürze
- Jair Bolsonaro hat einen YouTuber angegriffen.
- Der brasilianischen Präsidenten wurde zuvor provoziert.
- Der 67-Jährige hat mit dem Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl im Oktober begonnen.
Jair Bolsonaro lieferte sich mit einem YouTuber eine körperliche Auseinandersetzung. Nachdem er kritisiert und danach provoziert und beleidigt wurde, wurde der ultrarechte brasilianische Präsident handgreiflich.
Die Auseinandersetzung ist in einem Video zu sehen, das vom brasilianischen Nachrichtenportal «G1» veröffentlicht wurde. Der 67-Jährige machte vor der Präsidentenresidenz in der Hauptstadt Brasília zunächst Selfies mit Anhängern.
Dann begann der von «G1» als Wilker Leão identifizierte Youtuber, dem Präsidenten kritische Fragen zu stellen und zu filmen. Eine auf den Aufnahmen nicht zu sehende Person warf Leão daraufhin zu Boden. Der Youtuber rief dem Präsidenten eine Reihe von Schimpfwörtern wie «Feigling» und «Penner» zu.
Der bereits in seinen Wagen eingestiegene Jair Bolsonaro stieg wieder aus. Mit den Worten «komm her, ich will mit dir reden» lief er auf Leão zu. Er versuchte, nach dessen Handy zu greifen, packte ihn am Hemd und dann mit beiden Händen am Arm.
Sicherheitsleute gingen rasch dazwischen und führten Leão weg. Minuten später führten die Widersacher dann - getrennt von Bodyguards - ein kurzes Gespräch.
Jair Bolsonaro in Umfragen hinter Lula
Bolsonaro und sein Herausforderer Luiz Inácio Lula da Silva hatten am Dienstag ihren Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl im Oktober begonnen. Umfragen sehen den linken Ex-Präsidenten Lula klar vor dem Amtsinhaber.
In einer neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Datafolha kommt der 76-jährige Lula auf 47 Prozent, der 67-jährige Bolsonaro auf 32 Prozent. Der rechtsradikale Präsident konnte im Vergleich zum Vormonat aber den Rückstand auf seinen Herausforderer um drei Punkte verkürzen.
Gewinnt keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang vom 2. Oktober mehr als 50 Prozent der Stimmen, kommt es am 30. Oktober zur Stichwahl.