Social Media sei Dank: Zahlreiche Kapitol-Stürmer konnten auf Videos und Bildern identifiziert werden. Viele von ihnen verlieren nun ihre Stelle.
Kapitol
Am Mittwoch stürmten dutzende Trump-Anhänger das US-Parlamentsgebäude. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch stürmten Trump-Anhänger das US-Kapitol.
  • Mittlerweile läuft die Strafverfolgung gegen die Kapitol-Stürmer.
  • Einige wurden auf Videos und Bildern erkannt und verlieren nun ihre Stelle.
Ad

Die Ereignisse vom Mittwoch werden die Amerikaner wohl niemals vergessen: Nach einer Wutrede von Donald Trump stürmte ein wütender Mob seiner Anhänger das US-Kapitol. Fünf Menschen starben, mindestens 65 Polizisten wurden verletzt. Eines der sichersten Gebäude in einem Land, dessen Sicherheitsapparat zu den grössten überhaupt gehört, wurde einfach überrannt.

Kapitol
Trump-Anhänger konnten sich rasch einen Zugang ins Innere des Kapitols gewähren.
Kapitol
Demonstranten gestikulieren vor der US-Kapitol-Polizei auf dem Gang vor der Senatskammer im Kapitol. Die Polizei war deutlich in der Unterzahl.
Kapitol
Die Nationalgarde traf erst Stunden nach der Besetzung ein.
Kapitol
Mitglieder der Nationalgarde sichern das Gelände vor dem Kapitol.

Die für die Sicherheit des Kapitols zuständige United States Capitol Police steht unter massiver Kritik: Es kursieren Videos auf Social Media, in denen die Sicherheitskräfte die Stürmer einfach vorbeilaufen liessen. Eine Unterstützung auf Seite der Stadtpolizei traf zu spät ein. Die mehrere Stunden nach der Besetzung eintreffende Nationalgarde konnte den Mob schlussendlich hinausbefördern.

Identifizierung dank Videos auf Social Media

Insgesamt wurden bei den Ausschreitungen mindestens 68 Personen festgenommen. Mittlerweile ist die Strafverfolgung in vollem Gange. Dank den zahlreichen Social-Media-Posts können einige der Kapitol-Stürmer identifiziert werden.

Wie der US-Nachrichtensender «CNN» berichtet, verloren einige der Angreifer ihre Stelle. So tauchte etwa ein Foto auf, welches einen Stürmer im Innern des Kapitols zeigt, der seinen Firmenausweis bei sich trug. Als seine Firma davon erfuhr, kündigte sie ihm fristlos.

Ähnlich ist es auch Rick Saccone, ehemaliger Abgeordneter des US-Bundesstaates Pennsylvania, ergangen. Er veröffentlichte Fotos und ein Video von sich vor dem Kapitol auf Facebook.

Kapitol
Rick Saccone veröffentlichte auf Facebook ein Video und Bilder, die ihn vor dem US-Kapitol zeigen. - Screenshot Facebook / @Rick Saccone

Unter das Bild schrieb er unter anderem: «Ich sehe, dass einige Leute den friedlichen Protest in etwas anderes verdrehen. Jeder aus unserer Gruppe war an der friedlichen, ersten Änderungsversammlung beteiligt.» Mittlerweile wurden die Beiträge auf Facebook gelöscht.

Kapitol
Das Video und die Bilder wurden mittlerweile gelöscht. - Screenshot Facebook

Das Saint Vincent College, wo Saccone als Hilfsprofessor tätig war, leitete sofort eine Untersuchung ein, schreibt «CNN». Kurz darauf habe Saccone seine Kündigung am College eingereicht. Seine Begründung: Er wolle nicht, dass dieser ganze schreckliche Medienrummel die Schule beflecke.

Einen Tag nach den Krawallen hat nun auch der noch amtierende Präsident Donald Trump den Übergriff kritisiert.

Zudem versprach er eine fliessende Amtsübergabe an Joe Biden. Dieser wird am 20. Januar das Amt des 46. US-Präsidenten übernehmen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Donald TrumpCNNFacebookProtestJoe BidenJobs