Keine Strafen für US-Soldaten für Drohnenangriff in Kabu
Der tödliche Drohnenangriff in Kabul hat keine Konsequenzen für die Verantwortlichen. Beim Angriff sind zehn Zivilisten ums Leben gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Verantwortlichen des US-Drohenangriffs in Kabul werden nicht bestraft.
- Es sei ein Ausführungsfehler in der Kommunikation gewesen.
- Beim Angriff sind drei minderjährige und sieben erwachsene Zivilisten getötet worden.
Die Verantwortlichen für einen US-Drohnenangriff in der afghanischen Hauptstadt Kabul Ende August mit zehn getöteten Zivilisten werden nicht bestraft.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin billigte nach Angaben seines Sprechers vom Montag einen Bericht der Armeeführung zu dem Angriff, in dem keine disziplinarischen Massnahmen gegen die verantwortlichen Soldaten empfohlen werden.
«Was wir gesehen haben war ein Zusammenbruch im Prozess, in der Ausführung und bei Prozeduren», sagte der Sprecher John Kirby vor Journalisten. «Es war nicht die Folge von Nachlässigkeit, nicht die Folge von Fehlverhalten, nicht die Folge von schlechter Führung.»
Zehn Zivilisten getötet, sieben davon Kinder
Bei dem US-Drohnenangriff auf ein Auto in Kabul waren am 29. August zehn Menschen getötet worden, unter ihnen sieben Kinder. Die US-Streitkräfte hatten nach offiziellen Angaben befürchtet, dass die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) mit dem Fahrzeug einen Sprengstoffanschlag auf den Kabuler Flughafen plante – wenige Tage nach einem tödlichen Anschlag inmitten der chaotischen Evakuierungsmission nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban.
Mitte September mussten die US-Streitkräfte dann einräumen, keine IS-Anhänger, sondern Zivilisten getötet zu haben. Der Chef des Zentralkommandos der US-Streitkräfte, General Kenneth McKenzie, sprach von einem «tragischen Fehler».
Anfang November kam der Generalinspekteur der US-Luftwaffe zu dem Schluss, dass der Drohnenangriff keinen Verstoss gegen das Kriegsrecht dargestellt habe. Vielmehr hätten «Ausführungsfehler» in Verbindung mit Problemen bei der Kommunikation zum «bedauerlichen» Tod von Zivilisten geführt.