Tötung unschuldiger Zivilisten bei Drohnenangriff in Kabul
In der afghanischen Hauptstadt Kabul kamen bei einem US-Drohnenangriff unschuldige Zivilisten ums Leben. Darunter waren mehrere Kinder.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem US-Drohnenangriff in Kabul kamen zehn unschuldige Zivilisten ums Leben.
- Der Chef des Zentralkommandos der US-Streitkräfte benennte dies als «tragischer Fehler».
Die US-Streitkräfte haben eingeräumt, bei einem Drohnenangriff in der afghanischen Hauptstadt Kabul Ende August zehn unschuldige Zivilisten getötet zu haben. Unter ihnen waren auch sieben Kinder.
Der Drohnenangriff wenige Tage nach einem blutigen Anschlag am Flughafen von Kabul sei ein «tragischer Fehler» gewesen. Dies sagte der Chef des Zentralkommandos der US-Streitkräfte, General Kenneth McKenzie, am Freitag.
Fälschliche IS-Bedrohung
«Es ist unwahrscheinlich, dass das Fahrzeug und die Getöteten Verbindungen zu IS-K hatten», sagte McKenzie. Als IS-K wird der afghanische Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat bezeichnet.
Die US-Streitkräfte hatten Ende August zunächst erklärt, Ziel des Drohnenangriffs sei ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug des IS gewesen. Es hätte eine unmittelbare Bedrohung für den Flughafen von Kabul dargestellt. An der Version wurden aber schnell Zweifel laut. So sagte ein Verwandter der Opfer der Nachrichtenagentur AFP vor Ort: Sein getöteter Bruder habe für eine Nichtregierungsorganisation gearbeitet und sei kein IS-Sympathisant gewesen.