Nach dem Ende des jahrzehntelangen blutigen Konflikts in Kolumbien nahmen frühere Mitglieder der linken Guerillaorganisation Farc ihre Sitze im Kongress ein.
Präsident Juan Manuel Santos heisst die früheren Rebellen herzlichst im Parlament willkommen.
Präsident Juan Manuel Santos heisst die früheren Rebellen herzlichst im Parlament willkommen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Parlament Kolumbiens sitzen neu frühere Guerillas.
  • Diese und weitere Sitze wurden ihnen im Friedensabkommen zugesichert.
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«Willkommen in diesem Tempel der Demokratie», sagte Präsident Juan Manuel Santos bei der konstituierenden Sitzung des Parlaments am Freitag. Damit heisst er die früheren Mitglieder der Farc-Guerillaorganisation willkommne, die nun einen Parlamentssitz innehaben.

«Vielen gefällt es nicht, sie hier an diesem Ort der Debatte zu sehen, aber mich erfüllt es mit Befriedigung, dass jene, die über ein halbes Jahrhundert den Staat bekämpft haben, sich nun der Verfassung und den Gesetzen Kolumbiens unterwerfen», sprach der Friedensnobelpreisträger weiter.

Sitze durch Friedensabkommen gesichert

Ende 2016 hatten die Regierung und die Farc den Bürgerkrieg mit rund 220'000 Toten und Millionen Vertriebenen beendet. Das mühsam ausgehandelte Friedensabkommen garantiert den früheren Rebellen für zwei Legislaturperioden je fünf Sitze in der Abgeordnetenkammer und im Senat. Ohne die Sonderregel hätten es die Ex-Guerilleros nicht in den Kongress geschafft: Bei der Parlamentswahl im März musste die Farc-Partei mit gerade mal 0,34 Prozent der Stimmen eine schwere Niederlage hinnehmen.

Zunächst nahmen am Freitag nur acht Vertreter der Farc ihre Parlamentssitze ein. Seusis Pausivas Hernández alias «Jesús Santrich» sitzt seit April wegen Drogenschmuggels in Untersuchungshaft. Der Chefunterhändler und frühere Farc-Kommandant Iván Márquez kam wiederum nicht zur ersten Sitzung, um gegen die Verzögerungen bei der Umsetzung des Friedensvertrags zu protestieren.

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