Kolumbien setzt Ex-Farc-Anführer auf freien Fuss
Kolumbien hat den ehemaligen Farc-Anführer Jesús Santrich aus der Haft entlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- USA fordern Auslieferung von Jesús Santrich.
Der Ex-Kommandeur der aufgelösten Guerilla wurde am Donnerstag (Ortszeit) auf freien Fuss gesetzt. Das oberste Gericht des südamerikanischen Landes hatte die umgehende Freilassung am Mittwoch angeordnet. Sie hatten auf das Kongressmandat verwiesen, das Santrich für die Farc-Partei innehat.
Santrich sass seit April 2018 auf Drängen der USA in Haft. Er war am Freitag nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis auf Druck der USA sofort wieder festgenommen worden. Eine Sprecherin des US-Aussenministeriums bezeichnete die Entscheidung des Gerichts als «bedauerlich». Später schränkte das Ministerium jedoch ein, dass sich diese Äusserungen nicht auf den Beschluss der Richter bezog, den Washington respektiere.
Die USA werfen dem 52-Jährigen vor, zwischen Juni 2017 und April 2018 am Schmuggel von zehn Tonnen Kokain in die USA beteiligt gewesen zu sein. Santrich, der eigentlich Seuxis Paucias Hernández heisst, beteuerte stets seine Unschuld und sprach von einer Verschwörung Washingtons und der kolumbianischen Staatsanwaltschaft.
Der jahrzehntelange Guerilla-Krieg zwischen den linksgerichteten Rebellen der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) und der kolumbianischen Regierung war im Dezember 2016 mit einem Friedensabkommen beendet worden.