Kolumbien suspendiert Waffenstillstand mit Rebellen

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Kolumbien,

Erst kürzlich teilte Kolumbiens Präsident Gustavo Petro mit, dass seine Regierung mit mehreren bewaffneten Gruppen eine Waffenruhe vereinbart habe – doch das ist vorerst wieder Geschichte.

Die marxistisch-leninistische Nationale Befreiungsarmee (ELN) hat rund 5000 Kämpfer.
Die marxistisch-leninistische Nationale Befreiungsarmee (ELN) hat rund 5000 Kämpfer. - Christian Escobar Mora/EFE/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach wenigen Tagen hat die kolumbianische Regierung den Waffenstillstand mit der linken Guerillaorganisation ELN vorerst wieder suspendiert.

Das teilte Innenminister Alfonso Prada mit. Zuvor hatten die Rebellen dementiert, dass sie sich mit der Regierung bereits auf eine beiderseitig verpflichtende Waffenruhe geeinigt hätten. Das Thema werde nun bei der nächsten Runde der Friedensgespräche am 23. Januar in Mexiko diskutiert, kündigte Innenminister Prada an. Er rief die ELN dazu auf, sich in der Zwischenzeit zumindest zu einer Feuerpause zu verpflichten, um ihren guten Willen zu zeigen.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hatte am Wochenende mitgeteilt, seine Regierung habe mit mehreren bewaffneten Gruppen eine Waffenruhe bis Ende Juni vereinbart, darunter auch mit der ELN. Das Oberkommando der ELN dementierte die Darstellung. «Wir haben mehrfach klargemacht, dass die ELN sich nur an Vereinbarungen hält, die am Verhandlungstisch diskutiert und getroffen werden», hiess es in der Mitteilung der linken Guerilla. «Ein einseitiges Dekret der Regierung kann nicht als Übereinkunft akzeptiert werden.»

Die marxistisch-leninistische Nationale Befreiungsarmee (ELN) hat rund 5000 Kämpfer. Die Organisation orientierte sich zunächst stark am kubanischen Sozialismusmodell, später schlossen sich viele von der Befreiungstheologie geprägte Geistliche der Gruppe an. Sie verübt vor allem im Osten Kolumbiens Anschläge und nimmt Geiseln.

Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220 000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem Friedensabkommen 2016 zwischen der Regierung und der grössten Rebellengruppe Farc verbessert, allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert.

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