Mord

Lange Haftstrafen für Mord an Umweltaktivistin Berta Cáceres in Honduras

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Honduras,

Fast vier Jahre nach dem Mord an der Umweltaktivistin Berta Cáceres hat ein Gericht in Honduras vier Männer zu 50 Jahren Haft verurteilt.

berta cáceres
Die Aktivistin Berta Cáceres wurde im März 2016 ermordet - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Vier Auftragsmörder müssen für 50 Jahre ins Gefängnis.

Drei Mitangeklagte, die den Mord in Auftrag gegeben haben sollen, müssen jeweils für 30 Jahre ins Gefängnis, wie das Gericht in der Hauptstadt Tegucigalpa am Montag entschied. Die Angeklagten waren bereits im November 2018 schuldig gesprochen worden, sie können das Urteil noch anfechten.

Cáceres hatte die Proteste von Ureinwohnern gegen den Bau eines Staudamms im Nordwesten von Honduras angeführt. Im März 2016 wurde die vierfache Mutter in ihrem Haus in La Esperanza erschossen. Der mexikanische Aktivist Gustavo Castro wurde bei dem Angriff verletzt.

Das Gericht war in dem Prozess zu der Überzeugung gelangt, dass Manager des Energiekonzerns Desarrollos Energéticos (Desa) die Ermordung von Cáceres in Auftrag gegeben haben. Die Drahtzieher sollen der Desa-Manager Sergio Rodríguez, der Sicherheitschef des Unternehmens, Douglas Bustillo, sowie der Soldat Mariano Díaz gewesen sein, die nun zu 30 Jahren Haft verurteilt wurden.

Die vier Auftragsmörder Henry Hernández, Elvin Rápalo, Edilson Duarte und Oscar Torres sollen 4000 Dollar für den Mord erhalten haben. Das Gericht verurteilte sie zu 34 Jahren Haft wegen Mordes an Cáceres und zu 16 Jahren Haft wegen versuchten Mordes an Castro. Desa-Chef David Castillo, der ebenfalls in Haft sitzt, soll in einem gesonderten Verfahren der Prozess gemacht werden.

Cáceres hatte den Bau des Staudamms durch Desa am Río Gualcarque im Nordwesten des zentralamerikanischen Landes bekämpft. Der Damm würde dazu führen, dass grosse landwirtschaftliche Flächen überschwemmt werden und hunderte Angehörige der Volksgruppe der Lenca vom Wasser abgeschnitten werden.

Die Ermordung der Aktivistin hatte weltweit für Empörung gesorgt. Das UN-Umweltprogramm verlieh ihr posthum den Preis «Champion of the Earth».

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