Lebenslänglich: Bruder des Präsidenten von Honduras in USA verurteilt
Der Bruder des Präsidenten von Honduras ist in den USA unter anderem wegen Kokainschmuggels zu lebenslanger Haft plus 30 Jahre verurteilt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Juan Antonio Hernández ist erneut wegen Drogenhandel verurteilt worden.
- Bereits 2019 wurde er wegen grossangelegten Drogenhandels in New York verurteilt.
- Hernández ist der Bruder des Präsidenten von Honduras.
Ausserdem wurde die Beschlagnahme seiner Einnahmen aus dem Drogenhandel in Höhe von mindestens 138,5 Millionen US-Dollar (rund 118 Millionen Euro) angeordnet, wie die Staatsanwaltschaft in New York am Dienstag mitteilte.
Der heute 42 Jahre alte Juan Antonio Hernández, genannt Tony, war bereits im Oktober 2019 unter anderem wegen grossangelegten Drogenhandels in New York verurteilt worden. Auch seinem Bruder, dem Präsidenten Juan Orlando Hernández, warf die Staatsanwaltschaft eine Beteiligung am gewalttätigen, staatlich geförderten Drogenschmuggel vor. Dieser war jedoch nicht angeklagt.
185 Tonnen Kokain geschmuggelt
Der frühere Parlamentsabgeordnete «Tony» Hernández war den Angaben nach zwischen den Jahren 2004 und 2018 am Schmuggel von mindestens 185 Tonnen Kokain in die USA sowie an mindestens zwei Morden beteiligt. Er kontrollierte demnach auch zwei Kokainlabore in Kolumbien und Honduras. Des Weiteren verkaufte Drogenhändlern Maschinengewehre des Militärs und leitete Millioneneinnahmen aus dem Drogenhandel an seine Partei, weiter.
Er habe ausserdem Schmiergeldzahlungen vermittelt – darunter im Jahr 2013 eine Million Dollar vom mexikanischen Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán für den Präsidentenwahlkampf von Juan Orlando Hernández. Der ältere Hernández gewann die Wahl und ist seit 2014 Staats- und Regierungschef des mittelamerikanischen Landes.