Leute wollen nach Musk-Hitlergruss ihren Tesla loswerden
Musks mutmasslicher Hitlergruss kam bei vielen nicht gut an. Manche fühlen sich in ihrem Tesla jetzt sogar so unwohl, dass sie ihn loswerden wollen.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Amtseinführung von Donald Trump soll Elon Musk einen Hitlergruss gemacht haben.
- Einigen Tesla-Besitzern ist ihr Auto seit Musks politischem Engagement peinlich.
- So werden nun zahlreiche Teslas wieder verkauft.
Seit dem Wahlkampf zum US-Präsidenten im 2024 ist Elon Musk kaum mehr von Donald Trumps Seite wegzudenken.
Sei es auf Wahlkampfbühnen, über die Plattform X oder als Leiter des DOGE (Department of Government Efficiency): Musk unterstützt Trump beinahe rund um die Uhr. Zum Wahlkampf von Trump hat er sogar umgerechnet eine Viertelmilliarde Franken gespendet.
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Doch ursprünglich wurde der Milliardär nicht in der Politik, sondern als Unternehmer gross. Insbesondere seine Automarke Tesla wird eng mit dem Namen Elon Musk verknüpft.
Für viele war dies zum Zeitpunkt des Kaufs ihres Wagens belanglos, wie der «Guardian» berichtet. So auch für die Amerikaner Filipos, Rebekkah und Ron, die sich alle im 2020 für einen Tesla entschieden haben.
Doch spätestens nach den zwei aufeinanderfolgenden mutmasslichen Hitlergrüssen von Musk war für alle drei klar: Das Auto muss weg.
Viel zu unangenehm und peinlich sei es gewesen, weiter in dem «Nazi-Mobil» umherzufahren.
«Hatte das Gefühl, eine Werbetafel zu fahren»
«Ich habe immer angenommen, dass er ein schrulliger, nerdiger Typ ist», erzählt Ron der Zeitung. Er hatte sich beim Kauf seines Teslas nicht gross mit der Person Elon Musk auseinandergesetzt.
Doch als der Tech-Milliardär immer präsenter in der US-Politik wurde, änderte sich das. «Ich begann, mir einige der Dinge, die er sagte, noch einmal anzusehen», so Ron. «Und fühlte mich schuldig, dass ich nicht vorher mehr recherchiert hatte.»
Mit der Zeit sei ihm der Tesla immer peinlicher geworden. «Ich hatte das Gefühl, eine Werbetafel zu fahren, die seine Bestrebungen, Gedanken und Ideologien unterstützt.»
Und schliesslich habe er sich entschieden, den Wagen gegen eine andere Automarke umzutauschen.
«Ich habe das gekauft, bevor Elon verrückt wurde»
Ähnliche Gedanken plagen auch Rebekkah und Filipos.
«Es war einfach die Scham, damit herumzufahren und auszusteigen», sagte Rebekkah. «Dass es so aussehen könnte, als ob wir ihn unterstützen.»
Im Juli habe sie bereits nach einem «Ich habe das gekauft, bevor Elon verrückt wurde»-Aufkleber gesucht.
Nach zwei mutmasslichen Hitlergrüssen von Musk war sie dann fest entschlossen, das Auto loszuwerden. «Ich verkaufe das Nazi-Mobil», habe sie zu ihrer Mutter gesagt.
Und auch Filipos, der ursprünglich ein grosser Tesla-Fan war, zog nach Trumps Amtseinführung die Reissleine. «Ich wollte nicht mit einem Fahrzeug belastet sein, das mit etwas so Schrecklichem in Verbindung gebracht wird.»
Verkaufszahlen von Tesla stürzen ein
Damit sind die drei Amerikaner nicht allein. Die Verkaufszahlen von Tesla sind über das letzte Jahr das erste Mal seit der Unternehmensgründung gesunken.
Und das, obwohl grundsätzlich mehr Elektroautos verkauft wurden. Sogar US-Rocksängerin Sheryl Crow hat ihren Tesla verkauft.
Der Einbruch ist nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa zu verzeichnen. In Deutschland und Frankreich sind die Verkaufszahlen im Januar sogar um über 50 Prozent gefallen.
Derweil kursieren in den sozialen Medien zahlreiche Posts, die gegen den Kauf von Tesla-Wagen propagieren.
Etwa mit Aufklebern wie «Don't buy a swasticar». Dabei handelt es sich um ein Wortspiel aus dem englischen Wort Swastika (deutsch: Hakenkreuz) und Car (deutsch: Auto).
Heisst: «Kauf dir kein Hakenkreuz-Auto.»
Andere wiederum zelebrieren den Verkauf von Tesla-Aktien und posten Belege dazu auf Reddit. Das Motto dazu: «Normalisiere nie Nazis» oder «Das ist meine Art, Nazis zu bekämpfen, und ich bin verdammt stolz darauf».